Im EM-Spielort Tychy bestrafte David Kownacki (58.) die ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft für Patzer in der Defensive. Das DFB-Team, das seit dem EM-Halbfinale gegen Portugal im Juni 2015 (0:5) alle Begegnungen gewonnen hatte, war zwar über weite Strecken klar überlegen, fand gegen die kompakte Abwehr der Gastgeber aber kein Mittel. Zu allem Überfluss sah Timo Baumgartl vom VfB Stuttgart in der 83. Minute eine höchst zweifelhafte Rote Karte.
Vor 11.974 Zuschauern im Stadion Miejski, wo im Juni 2017 drei Vorrundenspiele und ein Halbfinale stattfinden, bekam die deutsche Mannschaft von Beginn an einen Vorgeschmack auf die EM. Die Polen gingen aggressiv zu Werke, störten früh und waren lange Zeit auch spielerisch ebenbürtig. Erst mit zunehmender Dauer bekam das deutsche Team die Begegnung in den Griff.
Angeführt von Leroy Sane und Kapitän Maximilian Arnold hatte Deutschland auf dem schwer bespielbaren Rasen nun klare Vorteile. In Abwesenheit zahlreicher Stammkräfte wie Serge Gnabry, Davie Selke, Matthias Ginter oder Mahmoud Dahoud blieb ein Kopfball von Sané aus fünf Metern allerdings die einzige dicke Chance der ersten Halbzeit (34.).
Platzverweis für Baumgartl
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hatte Deutschland auch nach der Pause Probleme, seine technische Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Stattdessen drehten die Polen plötzlich auf: Nach einem umstrittenen Freistoß ließ Mitchell Weiser seinen Gegenspieler im Strafraum laufen, Kownacki nutzte den unverhofften Platz mit einer Direktabnahme ins kurze Eck.
Wenig später traf Przemyslaw Frankowski (59.) gegen das nun verunsicherte DFB-Team den Pfosten. Zwar hatten Arnold und Janik Haberer noch eine Doppelchance (65.), doch der Motor stockte nun sichtlich. Baumgartl flog nach einem harmlosen Zweikampf sogar vom Platz.
Weiter geht es für die U21 im März mit Spielen gegen England und Portugal. Zuvor werden am 1. Dezember in Krakau die drei EM-Gruppen ausgelost.