"Angesichts unseres Platzes in der Weltrangliste würden wir sicher zu den 16 gesetzten Nationen zählen - und dann wird das Turnier wie bisher mit 32 Mannschaften gespielt. Wenn es zu anderen Varianten (z.B. 40 Nationen ohne Vorqualifikation, d. Red.) käme, ist klar: Mehr Spieler aus der Bundesliga würden daran teilnehmen, also die Bundesligavereine auch stärker belastet", sagte Grindel. Zu befürchten sei auch, "dass es in den ersten Spielen zu einseitigen Partien kommt, dass die sportliche Qualität leidet".
Die Bedenken des DFB gegenüber einer Ausweitung bestünden nach wie vor. Für eine Beibehaltung des bestehenden Modus' mit 32 Teams zu kämpfen, hält Grindel jedoch offenbar für wenig erfolgversprechend. "Ich erkenne einen starken Druck von anderen Kontinentalverbänden außerhalb der UEFA zu einer Erweiterung der Teilnehmerzahl", sagte er.
Zudem dürfen man nicht vergessen: Wenn es bei 32 Mannschaften bliebe, "könnten andere Kontinentalverbände eine Neuverteilung der Startplätze verlangen". Sein Eindruck sei, sagte Grindel, dass "Europa hier nicht angemessen nach seiner sportlichen Bedeutung berücksichtigt werden könnte." Er höre aus anderen Kontinentalverbänden, wenn es bei 32 Mannschaften bliebe, "dass die bisherige Zahl von 13 europäischen Startplätzen in Frage gestellt ist".
Grindel will Mehrbelastung verhindern
Grindel will vor allem eine Mehrbelastung der Spieler verhindern: "Es dürfen keine zusätzlichen Spiele stattfinden über die sieben Spiele inklusive Endspiel hinaus." Auf dem FIFA-Council am 9. und 10. Januar sei geplant, dass die UEFA die Bedenken gegen eine Erweiterung vortragen soll. Grindel will die Diskussion auf der Sitzung abwarten.
"Mein Eindruck ist, dass dort noch nicht unbedingt mit einer endgültigen Entscheidung zu rechnen ist, dort die unterschiedlichen Modelle noch mal vorgestellt werden und man dann den Kontinentalverbänden die Möglichkeit gibt, näher darüber zu diskutieren", sagte Grindel.
Zudem wünscht sich der DFB-Boss eine Einbeziehung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bei der WM in Russland. "Wir haben der Generalsekretärin angesichts des McLaren-Berichts und der Diskussionen zur Integrität des Sports empfohlen, die Doping-Kontrollen bei der WM 2018 nicht selbst durchzuführen, sondern die Welt-Anti-Doping-Agentur stärker einzubeziehen. Durch die Einbeziehung der externen Prüfer wird das Verfahren glaubwürdiger und der Prozess transparenter", sagte Grindel.