"Bei dem Besuch sind ganz viele Gefühle hochgekommen. Unverständnis, Mitleid, Wut - alles, was so im Körper drin ist. Die Führung war unwahrscheinlich informativ. Wichtig ist, dass man auf keinen Fall vergisst, was da passiert ist", sagte Kuntz.
In einem von allen Spielern unterschriebenen Eintrag im Besucherbuch der Gedenkstätte ist von der "Fassungslosigkeit über das Grauen, das Menschen hier anderen Menschen angetan haben", die Rede. Weiter heißt es: "Aus der Geschichte entstehen Verantwortung und Verpflichtung, sich für Toleranz, Respekt, Offenheit und Menschlichkeit einzusetzen. Heute, morgen, übermorgen. Für immer. Auf dem Platz und überall."
U21-Besuch in Auschwitz war fest eingeplant
Die deutsche U21 wohnt während der EM im nur 80 Kilometer entfernten Wieliczka, der Besuch in Auschwitz war fest eingeplant.
Der Präsident des Zentralrats der Juden hatte den Besuch zuvor als "wichtige Geste der Versöhnung" bezeichnet. "Die jüdische Gemeinschaft weiß diese Würdigung der Opfer der Schoah zu schätzen. Gerade für junge Menschen, für die die Verbrechen der Nationalsozialisten weit weg in der historischen Vergangenheit liegen, ist ein solcher Besuch sehr eindrücklich", hatte Josef Schuster dem RedaktionsNetzwerk Deutschland in einem Statement mitgeteilt.
Bei der EM 2012 hatte nur ein Teil der deutschen Nationalmannschaft Auschwitz besucht, was zu Kritik vom damaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, geführt hatte.