"Wir werden unsere Sicht der Dinge und das, was wir zur Gewährung der Sicherheit geleistet haben, vortragen", sagte der 55-Jährige am Donnerstag beim Football Summit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Dann müssen wir in Demut abwarten, was die Disziplinarkommission der FIFA entscheidet."
Der Weltverband hat nach den Ausfällen rechtsextremer Problemfans während des WM-Qualifikationsspiels gegen Tschechien am vergangenen Freitag in Prag (2:1) ein Verfahren eingeleitet.
Neben dem offiziell organisierten Fanblock hatte es in der Eden Arena eine Zelle von etwa 200 Personen gegeben, die beide Nationalhymnen und eine Schweigeminute für zwei verstorbene tschechische Funktionäre störten. Vereinzelt waren "Sieg Heil"-Rufe zu hören. Angeblich stammen viele der aufgefallenen Hooligans aus der Dresdner Szene.
"Wir werden vortragen, dass die 1200 Karten, die wir für unsere Fans hatten, mit einem personalisierten System über den Fanclub Nationalmannschaft mit Vouchern, die erst am Spieltag ausgegeben worden sind, abgewickelt wurde", sagte Grindel: "Und dass die Karten, die dann die Hooligans und die Rechtsextremisten erworben haben, durch den freien Verkauf des tschechischen Verbandes in ihre Hände gekommen sind."
Ohnehin trägt nach Ansicht Grindels der Gastgeber einen Großteil der Verantwortung. "Die tschechischen Sicherheitsbehörden wussten sehr wohl, dass problematisches Klientel sich in der Stadt aufhält", sagte der DFB-Boss: "Insofern hatten wir eigentlich erwartet, dass eine hinreichende Sicherung der Eingänge vorgenommen wird."