Jerome Boateng hat sich nach der 0:1-Niederlage der DFB-Elf im WM-Auftaktspiel gegen Mexiko der Kritik von Mats Hummels angeschlossen. Nach einem so schwachen Auftritt müsse man "fast alles" ändern. Zudem bemängelte der Bayern-Star die fehlende Kommunikation in der Mannschaft.
"Wir haben es drei Tage lang besprochen. Mehr können wir nicht machen. Wenn wir es dann nicht aufs Spielfeld bringen, ist es einfach schade", sagte Boateng in der Mixed Zone des Luschniki-Stadions. "Heute war knallhart: Du kannst nicht in der ersten Halbzeit in fünf Konter laufen."
Die Abstimmung habe nicht gestimmt in der Defensive: "Wenn einer nach vorn geht, muss der andere hinten bleiben, sodass man eine Absicherung hat. Genau das haben wir heute leider vermissen lassen." Die Kritik nach den Testspielen sei berechtigt gewesen: "Jetzt ist WM und wir haben es immer noch nicht kapiert."
Boateng bemängelt fehlende Kommunikation im DFB-Team
Auch an der Kommunikation auf dem Platz ließ Boateng kein gutes Haar: "Wir müssen auch viel mehr reden auf dem Platz: Wir hatten vier oder fünf Ballverluste, wo ein Gegenspieler von hinten kommt und keiner sagt was."
Es gehe ihm allerdings nicht um "Schuldzuweisungen", betonte der Innenverteidiger, "sondern darum, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen." Nach einem solchen Spiel müsse sich "fast alles" ändern: "Wir müssen als Team besser spielen, aggressiver und mit engeren Linien." Mit einem solchen Auftritt "kann man kein WM-Spiel gewinnen."
Nach der Niederlage zum Auftakt ist plötzlich auch ein Vorrunden-Aus ein realistisches Szenario. Am Samstag trifft das Team von Joachim Löw in Sotschi auf Schweden, vier Tage später wartet Südkorea.