Nationalspieler Antonio Rüdiger hat sich zum Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft geäußert und dabei betont, dass er die ganze Entwicklung als "sehr traurig" empfindet. Die öffentliche Debatte wird seiner Meinung nach aber mitunter die falsche Richtung geführt.
"Ich finde das alles extrem traurig, wie sich das entwickelt hat", sagte Rüdiger im Interview mit der dpa. "Mesut war im DFB-Team immer ein Spieler, zu dem ich aufgeschaut habe. Schade, dass er jetzt dann nicht mehr dabei sein wird."
Dass sich die öffentliche Diskussion mit der Frage nach Rassismus innerhalb der Mannschaft selbst beschäftigt hat, ist für den Chelsea-Verteidiger jedoch nicht nachvollziehbar. "Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht verstehe, ist, warum teilweise darüber diskutiert wird, ob es innerhalb der Nationalmannschaft Rassismus gebe", fuhr der 25-Jährige fort. "Das hat doch auch Mesut selbst nie in einem Satz behauptet."
Zuvor hatten unter anderem Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Christoph Kramer Rassismus in der Nationalmannschaft dementiert. "Ich denke, dass er selbst weiß, dass es Rassismus innerhalb der Nationalmannschaft und des DFB nicht gibt", hatte Kroos erklärt.
Wegen des verkorksten WM-Auftritts nahm Rüdiger zudem die gesamte Mannschaft in die Pflicht. "Schuld am Ausscheiden waren wir auf jeden Fall alle gemeinsam und keine Einzelpersonen", sagte er. Nun müsse man den Blick nach vorn richten, "statt uns immer und immer wieder diese extrem enttäuschende WM vor Augen zu halten."