DFB-Pressekonferenz Jogi Löw und Toni Kroos: "Man muss Sane zu Top-Leistungen bringen"

SPOX
05. September 201814:10
Leroy Sane kam bei Manchester City in dieser Saison bisher nur sporadisch zum Einsatz.getty
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Toni Kroos hat sich auf der DFB-Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel in der UEFA Nations League gegen Frankreich (Do., 20.45 Uhr im LIVETICKER) zu den Leistungsschwankungen von Leroy Sane geäußert. Der 22-Jährige müsse immer wieder gekitzelt werden. Kroos und Bundestrainer Jogi Löw sprachen außerdem taktische Veränderungen an, die das DFB-Team gegen Frankreich umsetzen will.

"Leroy bringt alles mit, um ein absoluter Weltklasse-Spieler zu werden. Er ist aber auch einer, dem man das immer wieder sagen muss. Man muss ihn zu diesen Höchstleistungen bringen.", sagte Kroos über seinen Teamkollegen in der Nationalmannschaft. Der Champions-League-Sieger von Real Madrid hob die Qualitäten des Youngsters als einzigartig im DFB-Team hervor. Einen "solchen Spielertypen haben wir nicht", meint Kroos: "Wenn er seine Attribute auf den Platz bringt, ist er eine Bereicherung für uns - ganz klar."

Sane könnte der Nationalelf zurück zur Weltspitze verhelfen. Das sei laut Kroos jedoch ein "Prozess über die nächsten zwei Jahre". Sowohl Kroos als auch Löw betonten jedoch, den Spielstil nicht umkrempeln zu wollen.

Joachim Löw erklärt taktische Anpassungen: "Brauchen bessere Balance"

"Wir waren in den vergangenen Jahren eine Mannschaft, die viel Wert auf spielerische Elemente und Dominanz gesetzt hat. Diese Vision werden wir jetzt nicht vergessen, das ist unsere Grund-DNA", erklärte Löw. Der Bundestrainer relativierte jedoch: "Wir müssen uns in manchen Spielen anpassen. Wir brauchen in unserem Spiel eine viel bessere Balance. Wir wollen unsere Offensivkraft nicht verlieren, aber uns defensiv stabilisieren."

Ein radikaler Personalwechsel sei dafür nicht erforderlich, meint Löw: "Ich bin der Meinung, dass auf diese Spieler absolut Verlass ist, auch wenn sie ihre Leistung bei der WM nicht so abgeliefert haben, wie wir alle uns das gewünscht hätten. Natürlich erwarte ich von ihnen, dass sie diesen Karren jetzt wieder anschieben, aber die Qualität auf dem Platz ist allemal da."

Die DFB-Pressekonferenz vor dem Frankreich-Spiel zum Nachlesen

13.36 Uhr: Das war es auch schon. Die Pressekonferenz ist beendet. Das DFB-Team absolviert um 17 Uhr sein Abschlusstraining in der Allianz Arena, bevor am Donnerstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) ein erster Vorgeschmack auf die "neue" Nationalmannschaft zu sehen ist.

13.35 Uhr: Kroos wird zur möglicherweise mangelnden Disziplin der Mannschaft befragt. "Wir haben jetzt zwei, drei Sachen, worauf etwas mehr geachtet wird. Ein paar Regeln werden wieder etwas enger gesehen als vorher. Aber das Entscheidende ist das, was auf dem Platz passiert", betont er. "Das war auch das Hauptproblem bei der WM, nicht die Geschichten, die drumherum erzählt wurden. Ich glaube, da hätte man 2014 viel mehr Sachen ansprechen können. Damals hatte es aber keinen interessiert, weil wir erfolgreich waren."

Toni Kroos über Leroy Sane: "Man muss ihn zu Höchstleistungen bringen"

13.30 Uhr: Kroos über Sane und dessen holprigen Saisonstart bei City: "Leroy bringt alles mit, um ein absoluter Weltklasse-Spieler zu werden. Er ist aber auch einer, dem man das immer wieder sagen muss. Man muss ihn zu diesen Höchstleistungen bringen. Wenn er seine Attribute auf den Platz bringt, ist er eine Bereicherung für uns - ganz klar. Gerade, weil wir einen solchen Spielertypen nicht haben."

"Ich glaube, dass Leroy ein Teamplayer ist. Es hat niemand etwas anderes behauptet. Natürlich ist er jemand, dessen Körpersprache sagt: 'Gewinnen oder verlieren, das ist nicht so schlimm'. Aber das ist nur seine Körpersprache. Ob das so ist, weiß ich nicht. Er hat seine Qualitäten, aber man hat zum Beispiel jetzt auch bei Pep Guardiola das Gefühl, dass er ihn kitzeln will und ihn deshalb mal nicht spielen lässt. Aber das dient alles nur dazu, ihn zu seinen Top-Leistungen zu bringen."

13.29 Uhr: Kroos wird nach dem Zusammenspiel mit dem deutlich defensiver orientierten Casemiro bei Real Madrid gefragt: "Natürlich ist es als Achter super, einen Spieler wie Casemiro hinter sich zu haben. Einen solchen Spielertypen haben wir hier aber nicht exakt so und können uns diesen auch nicht einfach bauen. Wir haben in der Vergangenheit als Mannschaft auch Lösungen gefunden und werden das wieder tun."

Casemiro spielt bei Real Madrid hinter Toni Kroos als klassischer Sechser.getty

Toni Kroos über taktische Anpassungen im Vergleich zur WM

13.24 Uhr: Kroos über taktische Anpassungen nach der WM: "Wir haben nicht das Spielermaterial wie Frankreich. Die Franzosen können durch Einzelaktionen aus dem Nichts Abschlüsse kreieren. Wir müssen weiterhin mit dem Ball ein ordentliches Spiel nach vorne abliefern."

13.22 Uhr: Kroos über die Rassismus-Debatte: "Ich glaube, dass wir über Jahre das Gegenteil von dem bewiesen haben, was behauptet wurde. Das war ein spezieller Fall. Was von außen oder in den Stadien an Mesut herangetragen wurde, ist etwas Anderes. Aber den Vorwurf an den DFB kann ich nur zurückweisen."

13.21 Uhr: Kroos über die Rückkehr zur Weltspitze: "Es ist sicherlich ein Prozess über die nächsten zwei Jahre, wieder zu den Top-Teams zu gehören. Ich hoffe, dass wir damit morgen beginnen, aber es ist natürlich schwierig."

13.18 Uhr: Kroos geht auf seine Aussagen nach der WM ein, bei denen er manche Experten und Fans kritisierte und mangelnde Sachlichkeit ausmachte. Damit seien aber nicht die Anhänger der Mannschaft gemeint gewesen, er sei mehr um ein Gefühl gegangen, das durch Einzelpersonen hervorgerufen wurde. Die Fans gelte es nun wieder vollends hinter sich zu bringen: "Natürlich sind wir in der Bringschuld, wieder Freude zu entfachen. Natürlich ist es für die DFB-Fans einfacher, wenn die Nationalmannschaft gut spielt. Aber ich glaube, die richtigen Fans stehen auch hinter uns, wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, auch wenn das nicht passieren sollte. Wir erfahren durchaus Unterstützung und das wollen wir zurückzahlen."

13.14 Uhr: Toni Kroos übernimmt. Der Champions-League-Sieger von Real Madrid proklamiert, Wiedergutmachung leisten zu wollen. Auch er wird direkt auf die Systemfrage angesprochen, stimmt Löw aber zu, dass nicht das System, sondern die generelle Gangart des Teams entscheidend für eine defensive Leistung sei.

Jogi Löw schließt Comeback von Sandro Wagner aus

13.11 Uhr: Löw wird zur Personalsituation in der Sturmspitze gefragt. Er bemängelt zunächst, dass es in Deutschland auf dieser Position allgemein nicht gut bestimmt ist. Daher sei Löw froh über die Spieler, die ihm zu Verfügung stehen. Eine Rückkehr von Sandro Wagner sei jedoch nicht geplant: "Mit Sandro habe ich vor zwei oder drei Wochen telefoniert. Wir haben uns ausgesprochen, aber eine Rückkehr ist kein Thema. Er ist zurückgetreten."

13.09 Uhr: Löw wird sogar schon zum zweiten Nations-League-Spiel gefragt. Gegner ist dann die Niederlande. Löw: "Holland hatte immer eine sehr vorbildliche Ausbildung. Zuletzt hat man es nicht geschafft, bei den Turnieren dabei zu sein, die Enttäuschung sitzt sicherlich tief. Aber Holland hat eine sehr junge, entwicklungsfähige Mannschaft. Die niederländische Nationalmannschaft spielt immer guten Fußball, intensiv, dribbelstark."

13.06 Uhr: Löw über den Druck, der vor dem Frankreich-Spiel auf der Mannschaft lastet: "Ich weiß natürlich, dass wir nach dieser WM in der Pflicht stehen und mehr liefern müssen. Man muss Fehler eingestehen, das haben wir getan. Und jetzt blicken wir wieder nach vorne. Druck ist in der Nationalmannschaft immer vorhanden."

13.04 Uhr: Löw wird darauf angesprochen, doch eigentlich gar nicht so viel geändert zu haben wie vielleicht von einigen Stellen erwartet - gerade personell. Gemeint sind Spieler wie Müller, Boateng oder Hummels. Der Bundestrainer erwidert: "Ich bin der Meinung, dass auf diese Spieler absolut Verlass ist, auch wenn sie ihre Leistung bei der WM nicht so abgeliefert haben, wie wir alle uns das gewünscht hätten. Aber klar ist: Diese Spieler haben eine Qualität, die absolut hoch ist. Natürlich erwarte ich von ihnen, dass sie diesen Karren jetzt wieder anschieben, aber die Qualität auf dem Platz ist allemal da. Die Achse aus erfahrenen und jungen Spielern ist wichtig. Aber die Auswahl in Deutschland ist jetzt auch nicht so unermesslich."

12.59 Uhr: Löw wird zu seiner Meinung zum neuen Wettbewerb der UEFA gefragt: "Die Nations League finde ich gut. Natürlich musste man sich zuerst ein Bild davon machen, wie das abläuft. Aber ich finde, die Nations League ist eine willkommene Abwechslung zur gewöhnlichen EM-Qualifikation. Man kann sich qualifizieren, aber auch absteigen. Es ist also ein Wettbewerb, was auch für die Spieler besser ist. Vor allem aber freut es mich für die kleineren Nationen, deren Chancen auf eine EM-Teilnahme doch etwas steigen."

Jogi Löw zur Torhüter-Frage: Neuer ist die Nummer eins

12.57 Uhr: Ein spanischer Kollege fragt nach Marc-Andre ter Stegen, der nach der WM verständlicherweise enttäuscht war, nicht zum Zug gekommen zu sein. Löw kann das nachvollziehen und lobt den Keeper als "absoluten Weltklasse-Spieler". Manuel Neuer habe jedoch sowohl vor als auch bei der WM bewiesen, dass er die Nummer eins ist. "Natürlich wird man diese Situation immer mal wieder neu bewerten müssen, aber Stand jetzt ist Marc der kommende Mann für die Zukunft."

12.55 Uhr: Löw betont erneut, dass er den Spielstil der deutschen Elf nur bedingt verändern will: "Wir brauchen nicht 70 Prozent Ballbesitz gegen Mannschaften wie Frankreich. Vor allem in den K.o.-Spielen war das Risiko zuletzt zu hoch."

12.50 Uhr: Ein weiterer Journalist aus Frankreich fragt nach einer möglichen Rückkehr von Özil ins Nationalteam. Löw wiederholt sich: "Eine Rückkehr ist kein Thema."

Joachim Löw bei der Pressekonferenz im Teamhotel.getty

12.49 Uhr: Die französischen Kollegen fragen nach Shootingstar Benjamin Pavard. Löw entgegnet: "Er hat letztes Jahr schon beim VfB eine gute Rolle gespielt als Innenverteidiger. War dort ein Stabilisator. Er ist ein zweikampf- und kopfballstarker Spieler. Er hat eine gewisse Wucht und Schnelligkeit in seinen Aktionen. Er hat eine sehr gute Entwicklung gemacht und steht bei einigen Top-Klubs sicher hoch im Kurs."

12.48 Uhr: Löw wird nach einem Spielmacher der Post-Özil-Ära gefragt: "Den einen Spielmacher gibt es heute nicht mehr. Diese Aufgabe müssen in der Offensive mehrere Spieler übernehmen."

12.46 Uhr: Löw über den Weltmeister: "Frankreich ist völlig verdient Weltmeister geworden. Sie haben eine starke Ausgewogenheit in ihrem Spiel und ein gutes Umschaltverhalten. Frankreich schafft es immer, bestimmte Spieler gezielt in Ballbesitz zu bekommen. Zudem muss man sagen, dass Frankreich individuell überragend besetzt ist. Frankreich war in den letzten zwei Jahren die beste Mannschaft der Welt, das muss man so sagen."

Jogi Löw zum Spielsystem: Dreier- oder Viererkette nicht entscheidend

12.44 Uhr: Löw hat für die kommenden Spiele sieben Innenverteidiger nominiert. Er erklärt das vor allem mit dem Wunsch, Positionen doppelt besetzt haben zu wollen. Das System spiele dabei keine Rolle: "Eine Dreierkette wäre denkbar, aber das ist für die defensive Struktur nicht entscheidend. Wichtig ist, dass alle Spieler defensiv arbeiten. Das ist keine Systemfrage, sondern eine taktische."

Löw über die Neuen: "Wir haben jetzt zwei Trainingseinheiten. Ich finde, dass sich die Spieler, die zum ersten Mal dabei sind, sich sehr gut eingefunden haben. Sie haben eine sehr starke Basis im technischen und athletischen Bereich. Es ist auf jeden Fall geplant, dass die Spieler zum Einsatz kommen."

12.39 Uhr: Löw verspricht taktische Anpassungen: "Wir waren in den vergangenen Jahren eine Mannschaft, die viel Wert auf spielerische Elemente und Dominanz gesetzt hat. Diese Vision werden wir jetzt nicht vergessen, das ist unsere Grund-DNA, aber wir müssen uns in manchen Spielen anpassen. Unsere Spieler müssen lernen, dass unsere Außenverteidiger nicht mehr ganz so hoch agieren dürfen. Wir brauchen in unserem Spiel eine viel bessere Balance. Die Aufgaben der einzelnen Positionen werden vielleicht ein wenig anders vergeben. Unsere Außenverteidiger - um bei diesem Beispiel zu bleiben - dürfen natürlich noch mit nach vorne gehen, aber eben nicht mehr in der Häufigkeit und kontrollierter. Wir wollen unsere Offensivkraft nicht verlieren, aber uns defensiv stabilisieren."

12.36 Uhr: Löw verspricht wieder entfachte Leidenschaft: "Natürlich haben wir die letzten zwei Tage über Vieles gesprochen. Im Training ist schon zu spüren, dass die Mannschaft weiß, dass sie einiges gutzumachen hat. Wir haben in den Trainingsformen die Defensive ein wenig in den Fokus gerückt. Das Bewusstsein zu schaffen, dass wir das eigenen Tor auf Teufel-komm-raus verteidigen müssen, ist wichtig. Dass die Mannschaft diesen Willen und das Feuer, das sie zuvor hatte, wird sie wieder abrufen können. Das wird man morgen sehen."

12.34 Uhr: Joachim Löw ist da. Zuerst ein allgemeines Statement zur aktuellen Situation: "Es sind mittlerweile zwei Monate seit der WM vergangenen. Jeder hatte inzwischen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, was schiefgelaufen ist. Ich habe bei den Spielern durchaus eine harte Selbstkritik gespürt. Wir haben versucht, die Dinge aufzuarbeiten und Lösungen zu erarbeiten. Wir haben uns aber spürbar alle gefreut, dass wir uns wiedersehen. Es ist hier eine positive Ungeduld entstanden. Man spürt eine kleine Aufbruchstimmung. Wir sind jedoch nicht so naiv, um zu glauben, dass zwei gute Spiele alles wiedergutmachen."

Vor der Pressekonferenz: Am Dienstag führte die Nationale Anti Doping Agentur NADA eine Dopingkontrolle im Teamhotel der Nationalmannschaft durch. Fünf deutsche Nationalspieler mussten dabei Urinproben abgeben. Welche Spieler davon betroffen waren, gab der DFB nicht bekannt.

Vor der Pressekonferenz: Löw wird mit Sicherheit auch zur Nominierung von Nico Schulz Stellung nehmen. Der Hoffenheimer wurde das erste Mal in die A-Nationalmannschaft berufen und pocht auf sein Debüt. "Das war immer ein Traum von mir. Wenn man in jeder U-Nationalmannschaft gespielt hat, will man dann auch den Schritt in die A-Mannschaft packen. Jetzt hat es zwar ein bisschen gedauert, aber ich bin froh, dass es geklappt hat", sagte Schulz gegenüber DFB.de.

DFB-Pressekonferenz: Löw und Kroos sprechen vor Frankreich-Spiel

Nachdem Julian Brandt, Thomas Müller und Manuel Neuer bereits am Dienstag angekündigt hatten, sich im Spiel gegen Frankreich zerreißen zu wollen, erklären Löw und Kroos am Tag vor dem Duell mit Weltmeister Frankreich, wie Spiel eins nach der WM gelingen soll.

Alle wichtigen Aussagen zu Pressekonferenz mit Müller, Neuer und Brandt findet ihr hier.

DFB-Team, Spielplan: Nächste Partien und Gegner

Für das DFB-Team stehen nach dem Vorrunden-Aus bei der WM vorerst sechs Länderspiele auf dem Programm.

DatumWettbewerbHeimGast
6. SeptemberNations LeagueDeutschlandFrankreich
9. SeptemberFreundschaftsspielDeutschlandPeru
13. OktoberNations LeagueNiederlandeDeutschland
16. OktoberNations LeagueFrankreichDeutschland
15. NovemberFreundschaftsspielDeutschlandRussland
19. NovemberNations LeagueDeutschlandNiederlande