2015 verstarb sein Sohn Stephan, 2016 folgte der Wirbel um die WM-Vergabe 2006. Im selben Jahr wurde Beckenbauer das erste Mal am Herzen operiert. Eine OP, die er Günter Netzer verdankte: "Als ich von seiner Not-OP am Herzen gehört habe, bin ich nach zehn Jahren erstmals wieder zum Kardiologen gegangen." Der teilte ihm mit: "Das hält das Herz nur noch ein halbes Jahr aus, dann bist du weg."
In Zeiten der Krise habe Beckenbauer die Anerkennung und den Zuspruch seiner Nächsten besonders intensiv empfunden - "als ob sie gemerkt haben, dass ich gerade jetzt ihren Rückhalt brauche".
Beckenbauer erlebt den Fußball anders als früher
Er habe zudem gelernt, wahre von falschen Freunden zu unterscheiden. "Meine wirklichen Freunde sind mir alle geblieben. Von anderen war man am Anfang vielleicht ein bisschen enttäuscht, aber das hat bei mir nicht lange angehalten", erzählte Beckenbauer.
Den Fußball liebt er wie eh und je. Er erlebt ihn jedoch nicht mehr so intensiv: "Früher konnte ich dir hinterher jeden einzelnen Spielzug beschreiben. Heute rauscht das Spiel einfach so an mir vorbei."
Der Kaiser wünscht sich, "dass mir noch ein paar Jahre vergönnt sind". Er will in erster Linie viel Zeit mit seiner Frau und der Familie verbringen.