Offensichtlich wäre mit der bisherigen Praxis die Gemeinnützigkeit des größten Sportfachverbandes der Welt (7,131 Millionen Mitglieder) gefährdet. Unterzeichnet ist der Brief von DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge (49) und -Generalsekretär Friedrich Curtius (43).
Statt Freikarten wurden den ehemaligen Spielern, die den Adler-Dress übergestreift haben, VIP-Tickets mit 30 Prozent Rabatt angeboten. Als Begründung wurde angegeben, dass es eine Betriebsprüfung und "fachliche Diskussionen mit externen Beratern" gegeben habe: "Augenmerk lag dabei auf der Risikominimierung für den DFB e.V., um nachhaltig den Status der Gemeinnützigkeit zu sichern."
Weiter heißt es in dem Brief, der sich auf eine Entscheidung des DFB-Präsidiums beruft, "dass die Mitglieder im Club der Nationalspieler aus den oben aufgeführten Gründen leider künftig nicht mehr pauschal zu DFB-Veranstaltungen eingeladen werden können".
Ex-Spieler mit Kritik: "Ein absolutes Unding"
Einige Spieler reagierten mit Unverständnis. "Ein absolutes Unding. Es geht mir dabei nicht um Freikarten, sondern für mich ist das eine Frage der Wertschätzung. Das Schreiben kommt mir scheinheilig vor", wetterte der ehemalige Welt- und Europameister Jürgen Kohler (54).
"Mein erster Gedanke war, als ich die Mail las: Dann gehe ich gar nicht mehr zu Länderspielen!", wurde Andreas Brehme (59), der Siegtorschütze per Foulelfmeter im WM-Finale 1990 gegen Argentinien (1:0) in Rom, zitiert.
In dem Brief brachte der DFB allerdings zum Ausdruck, dass die Leistungen der Ex-Nationalspieler allerhöchste Anerkennung verdienen und vom DFB auch anerkannt werden: "Die Wertschätzung, die der deutsche Fußball in der ganzen Welt genießt, ist zu großen Teilen Ihr Verdienst. (...) Wir haben großen Respekt vor Ihren Leistungen. Der persönliche Austausch (...) war für uns jedes Mal ein Highlight. Es war großartig (...), den besonderen Zusammenhalt im deutschen Fußball zu spüren."