Ursprünglich war die Europameisterschaft 2020 vom 12. Juni bis zum 12. Juli in zwölf verschiedenen Städten in Europa geplant. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die Austragung der Endrunde jedoch auf 2021 verschoben.
"Bei einem Turnier wie der EM ist die Motivation extrem hoch, und das eine Jahr Verschiebung wirft uns, glaube ich, nicht nach hinten", sagte der Weltmeister von 2014 im Interview mit GQ. "Vielleicht tut es uns - was einige Verletzte angeht, die wieder zurückkommen, und hinsichtlich der Entwicklung der Mannschaft - sogar ganz gut, dass das Turnier erst 2021 stattfindet."
Der Europameister-Titel ist die einzige große Trophäe, die in Kroos' Sammlung noch fehlt, ein weiterer Champions-League-Titel sei ihm aber auch wichtig, so der viermalige Sieger des Henkelpotts. Drei der vier CL-Titel holte der 30-Jährige mit Real Madrid, Kroos betonte erneut, dass er sich ein Karriereende bei den Königlichen gut vorstellen könne.
Bis 2023 steht er noch in Madrid unter Vertrag, "mein Plan ist es, den Vertrag zu erfüllen", so Kroos. "Dann bin ich 33 und habe alle Optionen - hierbleiben, etwas anderes machen oder die Karriere beenden. Aber mein Wunsch ist es schon, meine Laufbahn hier bei Real abzuschließen." Für einen Wechsel in die USA, um die Karriere ausklingen zu lassen, sei er "nicht der Typ dafür".
Toni Kroos: Transfersummen waren "nicht mehr gesund"
Derzeit ist die Primera Division aufgrund der Coronakrise noch unterbrochen, der Restart ist in Spanien für den 11. Juni angesetzt. Die Auswirkungen auf den Fußball werden aber wohl noch viel weitreichender sein, vor allem in Bezug auf Ablösesummen bei Transfers.
"Die Summen sind extrem in die Höhe geschossen. Was in der Vor-Corona-Zeit - die diese Summen erst einmal eindämmen dürfte - gezahlt wurde, fand ich auch nicht mehr richtig gesund", erklärte Kroos. "Es wurden teilweise für mittelmäßige Spieler 40, 50 Millionen Euro an Ablöse gezahlt. Das haben früher die absoluten Superstars gekostet."
Nun werden zumindest nicht sofort wieder so große Summen ausgegeben werden, meint Kroos: "Da müssen viele Klubs ein bisschen genauer schauen, wo sie künftig bleiben. Aber es wird wieder der Punkt kommen, an dem der Fußball auf dem Stand von vor der Krise ist. Wenn es die Möglichkeit gibt, wieder so viel Geld auszugeben wie vor der Pandemie, wird das auch passieren."