"Er wird es nicht machen. Es geht ja nicht nur darum, sich mit Jogi Löw - und demnächst vielleicht mit Hansi Flick - auszutauschen", sagte Watzke der Sport Bild. Stattdessen müsse er dann "auch nach Sachsen-Anhalt oder ins Hochsauerland, um Grußworte auszusprechen. Du musst die ganze Amateurseite von dir überzeugen, die logischerweise eine völlig andere Sicht auf den Fußball hat."
Sollte es trotzdem so kommen, würde sich Watzke "freuen und Karl-Heinz Rummenigge den roten Teppich ausrollen - aber nach all den Jahren an der Spitze eines solch großen Klubs wie dem FC Bayern hat man sich bestimmt auch mal ein wenig Ruhe verdient, schon deshalb: no chance!"
In der Diskussion um den scheidenden Präsidenten Fritz Keller, der sein Amt nach der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht am kommenden Montag zur Verfügung stellen will, nimmt Watzke den DFB-Boss in Schutz. Dieser sei "ein grundanständiger Mensch, dem jegliches rechtes Gedankengut völlig fremd ist."
Watzke: Keller wurde "gereizt und provoziert"
Nach seinem Nazi-Vergleich von Vize Rainer Koch war der Druck auf Keller gewachsen, zuvor hatten ihm bereits die Landesverbände das Vertrauen entzogen. Laut Watzke hätte ihm "diese Aussage niemals über die Lippen gehen dürfen. Was man aber nicht vergessen sollte: Er ist offensichtlich auch bis an die Grenze des Erträglichen gereizt und provoziert worden. Die Probleme haben nicht angefangen, als er kam - sie waren zu diesem Zeitpunkt längst da."
Vorhandene Probleme zu lösen, sei "in so einem großen Verband alles andere als einfach". Nun sei ein "kompletter Neustart" notwendig, da sich einige der "handelnden Personen in erbitterter Feindschaft gegenüberstehen, was zu diesem unwürdigen Schauspiel beigetragen hat". Auch für Generalsekretär Friedrich Curtius, der ebenfalls seinen Rückzug angekündigt hat, spreche "von außen betrachtet nicht unglaublich viel".