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DFB-Team: Havertz nach CL-Tor erleichtert
Kai Havertz geht nach seinem Siegtreffer im CL-Finale mit viel Selbstvertrauen in die Europameisterschaft. Dass sein Tor dem FC Chelsea den zweiten Henkelpott bescherte, war für den 22-Jährigen eine Art Befreiung.
"Ich bin schon froh, dass ich die Saison mit diesem Tor im Champions-League-Finale beenden konnte", sagte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und fügte an: "Das Tor war wichtig für die Historie des Vereins, aber es hat mir auch persönlich sehr gut getan."
Für ihn sei im Hinblick auf seine Hohe Ablösesumme (100 Millionen Euro), die Chelsea im vergangenen Sommer für den Offensivmann an Bayer Leverkusen überwiesen hatte, "relativ viel Druck auf dem Kessel" gewesen. "Dann erwarten die Leute eben gleich, dass du der neue Cristiano Ronaldo bist. Aber so schnell geht das nicht, alles ist neu, und ich habe am Anfang wirklich nicht meinen besten Fußball gespielt", erklärte Havertz.
Beim Londoner Klub herrsche "ein völlig anderer Druck". Man spüre "eine ganz andere Kraft als zuvor in Leverkusen", sagte Havertz.
Nun liege der Fokus aber voll auf dem DFB-Team. "Wir sind bei der Nationalmannschaft, wir haben hier andere Abläufe und andere Ziele. Natürlich gibt mir dieser Titel Rückenwind und ein riesiges Selbstvertrauen, aber es bringt ja nichts, sich als Champions-League-Sieger zu fühlen, wenn du nachher die EM vergeigst", erklärte er vor dem Auftaktspiel von Deutschland gegen Frankreich (21 Uhr heute im Liveticker).
DFB-Team: Schweinsteiger würde nicht auf Havertz setzen
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger würde gegen Frankreich nicht auf Kai Havertz setzen. "Du kannst mit drei Mittelfeldspielern spielen, damit du eben die Mitte schließt. Du brauchst Spieler, die auch physisch stark sind gegen die Franzosen. Vielleicht macht es Sinn, Robin Koch oder Emre Can spielen zu lassen, um das Mittelfeld nochmal zu stärken", sagte der ehemalige DFB-Kapitän.
Im defensiven Mittelfeld würde er am liebsten Can neben Toni Kroos sehen, Ilkay Gündogan solle den offensiven Part einnehmen.
Im Sturm favorisiere Schweinsteiger das Bayern-München-Duo Thomas Müller und Serge Gnabry.
DFB-Team: Lothar Matthäus lobt Thomas Müller
Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist Rückkehrer Thomas Müller ein entscheidender Faktor für die deutsche Nationalmannschaft. Dabei handele es sich aber nicht nur um seine sportlichen Qualitäten, betonte er im Interview mit RTL und ntv: "Thomas Müller ist zurück und Thomas Müller hat das Team verwandelt. Jetzt wird wieder gelacht auf dem Platz. Es ist wieder Spaß da."
Matthäus nehme beim DFB-Team aktuell eine wieder gewonnene "Leichtigkeit" wahr, "und ich glaube gerade, dass das mit dem Namen Thomas Müller zusammenhängt". Zuvor hätte es im Team von Bundestrainer Löw anders ausgesehen. "Ich hatte das Gefühl, die Spieler wussten gar nicht, dass sie lachen dürfen im Training, dass sie schmunzeln können, auch mal über einen Fehler", erklärte der 60-Jährige.
Gegen Frankreich rechnet er sich für Deutschland außerdem gute Chancen aus. "Weil ich weiß, bei den Franzosen ist auch im Kopf: wir spielen gegen Deutschland, wir spielen in München", sagte Matthäus. Die Nationalmannschaft sei für den Weltmeister von 2018 "so ein bisschen der Angstgegner. Wir haben im Halbfinale bei Weltmeisterschaften gegen sie gewonnen, 2014 gegen sie gewonnen, ich bin zweimal im Halbfinale 82 und 86 gegen sie weitergekommen."
Barthez: Frankreich der Turnierfavorit
Der ehemalige Weltmeistertorhüter Fabien Barthez sieht Frankreich als absoluten Topfavoriten auf den EM-Titel. "Vom Potenzial her kann sich diese top-besetzte Mannschaft nur selbst schlagen. Auf jeder Position sind die Bleus weltklasse besetzt, das ist Fakt", sagte er im Interview mit tz und Münchner Merkur.
Frankreich dürfe seine Gegner nicht unterschätzen, aber "mit Deschamps auf der Bank, der für Bescheidenheit, Respekt und Besonnenheit steht" sei dies eher unwahrscheinlich.
Dass die vergangenen zwei Weltmeister direkt beim ersten Spiel aufeinandertreffen, sei "ein komisches Gefühl", sagte der 49-Jährige: "Es wird ein taktisch geprägtes Spiel. Ich erwarte eine ausgeglichene Partie."
Barthez sieht Frankreich für das Spiel als Favoriten an, warnte aber vor dem DFB-Team. Vor heimischer Kulisse wolle Deutschland die Erwartungen erfüllen. "Auch, um sich nach dem schnellen Aus bei der letzten WM zu rehabilitieren und ihrem Bundestrainer einen würdigen Abschied zu bereiten", sagte der Franzose.
Das Team von Jogi Löw habe die Gabe, "sich auf solche Turniere zu fokussieren und auf den Punkt sowohl fit als auch mental stark zu sein", betonte der Weltmeister von 1998: "Wenn man einen Blick auf die Geschichte wirft, kam die DFB-Elf nur selten nicht mindestens ins Halbfinale. Diese Konstanz auf höchsten Niveau ist beeindruckend, und zwar von einer Generation zur nächsten."
DFB-Team: EM-Kader 2021
Position | Spieler | Verein |
Torhüter | Bernd Leno | FC Arsenal |
Manuel Neuer | FC Bayern München | |
Kevin Trapp | Eintracht Frankfurt | |
Abwehr | Matthias Ginter | Borussia M'Gladbach |
Robin Gosens | Atalanta Bergamo | |
Christian Günther | SC Freiburg | |
Marcel Halstenberg | RB Leipzig | |
Mats Hummels | Borussia Dortmund | |
Lukas Klostermann | RB Leipzig | |
Robin Koch | Leeds United | |
Antonio Rüdiger | FC Chelsea | |
Niklas Süle | FC Bayern München | |
Mittelfeld | Emre Can | Borussia Dortmund |
Leon Goretzka | FC Bayern München | |
Ilkay Gündogan | Manchester City | |
Kai Havertz | FC Chelsea | |
Jonas Hofmann | Borussia M'Gladbach | |
Joshua Kimmich | FC Bayern München | |
Toni Kroos | Real Madrid | |
Florian Neuhaus | Borussia M'Gladbach | |
Angriff | Serge Gnabry | FC Bayern München |
Thomas Müller | FC Bayern München | |
Jamal Musiala | FC Bayern München | |
Timo Werner | FC Chelsea | |
Leroy Sane | FC Bayern München | |
Kevin Volland | AS Monaco |