Wichtig sei in diesem Zusammenhang sichtbare Identifikation. "Das muss dann auch bei der Nationalmannschaft jeder verstehen, vor allem jeder Spieler: dass es nicht mehr darum gehen kann, noch mehr und noch mehr Prämien zu verdienen", sagte Lahm, "Geld bekommen die Spieler in ihren Klubs mehr als genug."
Auch Lahm selbst, Weltmeister-Kapitän 2014, habe "um Prämien verhandelt, aber nie hart. Es muss für Spieler einen anderen Grund geben, zur Nationalmannschaft zu fahren." Die DFB-Elf müsse sich "der Logik des ewigen Wachstums", die den Vereinsfußball seit Jahren diktiere, entziehen.
"Die Spieler müssen beim Nationalteam wieder das Gefühl haben, dass sie bei etwas ganz Coolem dabei sind", sagte Lahm: "Bei etwas, was das ganze Land toll findet und unterstützt."
Dies sei in den vergangenen Jahren abhanden gekommen, der Fußball sei in dieser Hinsicht allerdings "nur ein Spiegelbild der Gesellschaft". Es gehe mittlerweile "mehr um Selbstverwirklichung und nicht mehr so sehr ums Miteinander. Das merkt man der Nationalelf an."
Dies zu ändern, sei eine Führungsaufgabe. Die Spieler seien eben "Kinder ihrer Generation, so wie ich ein Kind meiner Generation war. Es geht nicht darum, jemanden zu verändern. Es geht um klare Führung und klare Ansprache."