DFB-Team: Hansi Flick war gegen "One-Love"-Protest der deutschen Nationalmannschaft

Von Tim Ursinus
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Bundestrainer Hansi Flock hat verraten, dass er gegen einen Protest der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar war. Die DFB-Spieler hatten sich gegen das "One Love"-Verbot aufgelehnt.

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"Wir haben die WM intensiv aufgearbeitet und analysiert und sind dabei hart mit uns ins Gericht gegangen", erklärte der 58-Jährige im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe). Neben dem sportlichen Versagen sei auch die Debatte um die "One Love"-Binde ein Grund für das Ausscheiden in der Gruppenphase gewesen.

"Wir sind, wenn man alles zusammenrechnet, verdient ausgeschieden. Und dafür gibt es sportliche Gründe. Dennoch gilt: Die Spieler, für die eine Teilnahme an einer WM das größte ist, sind bei dieser Thematik zumindest teilweise von außen getrieben worden", sagte Flick und betonte: "Für die Zukunft heißt das, dass wir uns fragen müssen, welche Themen aufkommen können. Und ob und inwieweit wir zulassen, dass diese Themen der Mannschaft aufgedrückt werden."

Der Süddeutschen Zeitung sagte Flick, die Mannschaft habe "schon das Gefühl" gehabt, "dass sie nicht in Ruhe Fußball spielen kann, dass von ihr ständig Statements erwartet werden".

Er hoffe, "dass wir aus dieser Situation lernen. Alle. Ich, aber auch die Politik und der Verband. So ein Thema muss vorher abgeräumt werden, das ist die klare Lehre aus dieser WM." Einen solchen "Druck" auf das Team und einzelne Spieler dürfe es "nie mehr geben".

Beim ersten Gruppenspiel gegen Japan hatten die deutschen Nationalspieler sich beim obligatorischen Mannschaftsfoto kurz vor dem Anpfiff symbolisch den Mund zugehalten. Auch in den folgenden Spielen waberte das Thema über dem DFB-Lager. In den vergangenen Wochen und Monaten gaben bereits einige Profis zu, dass die Thematik Überhand genommen und darunter auch die Konzentration auf das Wesentliche gelitten hatte.

Dabei habe sich Flick schon vor der WM gegen jegliche Aktionen ausgesprochen. "Ich habe klar gesagt: Wenn wir in den Oman fliegen, steht der Fußball im Mittelpunkt. Was danach passiert ist, war einfach zu viel", sagte er.

Hansi Flick will deutsche Fans zurückgewinnen

Das Zusammenspiel aus dem schlechten Abschneiden, der politischen Statements und der zum Teil schwammigen Reaktionen der DFB-Verantwortlichen hatte zudem weiter zur Entfremdung von den Nationalmannschafts-Fans geführt. Bei der anstehenden Heim-EM 2024 will Flick das deutsche Publikum durch "Leidenschaft und eine positive Mentalität" zurückgewinnen: "Das Wichtigste ist, dass wir guten Fußball zeigen, leidenschaftlichen Fußball. Wenn der Fan merkt, dass wir für Deutschland alles geben und mit Herz spielen, kann die Stimmung schnell wieder umschwingen."

Unterstützt wird Flick dabei von Rudi Völler, der nach der Trennung von Oliver Bierhof das Amt des Sportdirektors übernommen hat. "Rudi war in den vergangenen Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Fußball. Er hat Erfahrung, er weiß, welche Hebel er bedienen muss", erklärte Flick: "Mir macht der Austausch mit ihm Spaß, wir sind auf einer Wellenlänge."

Am Freitag wird Flick seinen Kader für die beiden Testspiele gegen Peru (25. März) und Belgien (28. März) bekanntgeben. Nicht mit dabei sein wird unter anderem Thomas Müller. Hier geht's zur ausführlichen News.

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