Wegen der enttäuschenden Spiele gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) im Juni hatte es viel Kritik gehagelt - auch für Flick. Diese konnte der Trainer zwar nachvollziehen, aber nur teilweise.
"Jede Kritik ist zulässig und berechtigt", so Flick. In der Nachbetrachtung der Spiele sei es "aber auch wichtig, dass wir das erste Halbjahr zur Testphase erklärt haben. Da wir die Testphase und unsere Experimente klar kommuniziert hatten, hätte ich mir gewünscht, dass das in der Beurteilung auch Berücksichtigung findet".
Das ändert nichts daran, dass auch Flick einiges nicht gefiel: "Insbesondere gegen Kolumbien sind wir bei Gegenwind zusammengebrochen. So wollen wir eine deutsche Mannschaft nicht sehen." Das DFB-Team müsse "wieder ausstrahlen: Wir sind Deutschland, die anderen sollen erstmal herkommen. Und sie sollen merken, dass es schwer wird gegen uns. Das muss wieder rein."
Ab jetzt und in den September-Länderspielen gegen Japan und Frankreich geht es für Flick in die entscheidende Phase der Vorbereitung auf dem Heim-EM 2024 und darum, "unser Kernteam" zu finden: "Unsere Grundformation wird eine Viererkette sein."
Flick hatte sich zuletzt auf dem 65. Internationalen Trainer-Kongress des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer in nie dagewesener Schärfe gegen die Kritik an seiner Person gewehrt. "Ich finde es eine große Dreistigkeit zu behaupten, dass die Nationalmannschaft die Spieler nicht nach dem Leistungsprinzip einlädt", sagte er in Bremen.