"Ein, zwei Fragezeichen": Julian Nagelsmann lässt Aufstellung gegen Spanien offen

SID
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© getty

Julian Nagelsmann hat sich noch nicht endgültig auf seine Startelf im Kracher gegen Spanien festgelegt. "Es gibt noch ein, zwei Fragezeichen", sagte der Bundestrainer vor dem EM-Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart. Da müsse das Trainerteam "noch diskutieren und abwägen".

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Die Frage, ob Leroy Sane oder Florian Wirtz auflaufen wird, könne er zwar beantworten, wolle sie aber nicht beantworten. "Wenn man sich zwischen Flo und Leroy entscheiden kann, dann ist das grundsätzlich etwas Gutes", sagte Nagelsmann. Er sei von beiden Spielern "überzeugt".

Klar scheint: Jonathan Tah wird nach abgelaufener Gelbsperre für Nico Schlotterbeck ins Team rücken, David Raum könnte wieder für Maximilian Mittelstädt verteidigen. Und es mit Wunderkind Lamine Yamal zu tun bekommen. Nagelsmann verwies auf die Jugendlichkeit des 16-Jährigen und meinte: "Er hat eben noch nicht allzu viel Erfahrung auf diesem Niveau, wenn Dinge vielleicht mal nicht funktionieren oder wenn Gegenspieler auch mal ein bisschen härter zur Sache gehen. Wir werden sehen, wie er dann reagiert."

Generell aber liege sein Fokus "weniger auf Yamal, sondern auf Jamal" Musiala. Soll heißen: Seine Elf muss ihr Heil in der Offensive suchen.

Der 36-Jährige erwartet "ein Spiel auf Augenhöhe". Dabei sei es der Auftrag an seine Mannschaft, "den Ball zu haben". Zur Taktik wollte sich Nagelsmann aber nicht groß äußern. "Ich will weniger sprechen, sondern im Spiel zeigen, was wir vorhaben", sagte der Bundestrainer. Er erwarte aber "ein hartes Spiel". Beide Teams würden schließlich "den Titel gewinnen" wollen. Ein vorweggenommenes Endspiel sei es aber nicht: "Es ist ein Viertelfinale."

Ilkay Gündogan: Keine Gedanken an DFB-Abschied

Kapitän Ilkay Gündogan denkt vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien noch nicht an ein mögliches Karriereende in der deutschen Nationalmannschaft. Auf die Frage, ob es am Freitag wie für Toni Kroos auch für ihn das letzte Spiel in der DFB-Auswahl sein könnte, meinte der Profi des FC Barcelona sichtlich überrascht: "Für mich? Den Gedanken habe ich jetzt noch gar nicht gehabt."

Der 33-Jährige schwärmte von Spaniens Jungstar Lamine Yamal, mit dem er bei Barca spielt, und seinem ehemaligen Kollegen bei Manchester City, Rodri. "Lamine ist für sein alter extrem weit", sagte Gündogan: "Was der Junge gespielt hat, sucht Seinesgleichen. Wenn man auf sich schaut und sieht, wo man mit 16 war - das ist ein komplett anderer Ort. Er kann für das nächste Jahrzehnt der Unterschiedsspieler für Spanien und Barca sein. Ich habe allerhöchsten Respekt davor, was der Junge leistet."

Bei Rodri sieht Gündogan eine "unfassbare Entwicklung". In dessen erstem Jahr bei City habe Trainer Pep Guardiola nach den Trainings immer noch sehr lange mit ihm gesprochen, auch deshalb habe der Mittelfeldspieler schnell "dazugelernt und sein Spiel perfektioniert. Für mich ist er definitiv der beste Sechser der Welt. Ausschalten kannst du einen solchen Spieler über 90 Minuten fast nie, aber es gibt Mittel, die ihm sein Spiel erschweren, ihn zum nachdenken bringen und ein Stück weit verzweifeln lassen. Das ist ein Stück unseres Plans."