"Für ihn ist es sicherlich nicht die einfachste Situation, zuzuschauen. Du hast ja dann trotzdem das Gefühl: Ich könnte ja noch. Es gab keinen Kontakt noch sonst irgendetwas", meinte ter Stegen gegenüber der Bild. Gleichzeitig stellte der 32-Jährige aber auch klar, dass er "keine Erwartungshaltung" diesbezüglich hatte.
Nach Neuers Rücktritt wurde ter Stegen am vergangenen Montag von Bundestrainer Julian Nagelsmann erwartungsgemäß zur neuen Nummer eins im deutschen Tor ernannt. Beim Nations-League-Auftakt gegen Ungarn stand der Barça-Keeper dann erstmals als DFB-Stammtorhüter auf dem Rasen und zeigte beim 5:0-Sieg einige gute Paraden.
"Es fühlt sich gut an, gerade nach dem Ergebnis. Es war ein runder Abend", bilanzierte ter Stegen. "Die Situation ist jetzt für mich natürlich eine andere. Nichtsdestotrotz musst du immer Leistung zeigen." Große Vergleiche mit seinem Vorgänger wolle er aber nicht ziehen: "Sicherlich bin ich komplett anders, komplett verschieden zu dem, was Manuel meistens gemacht hat."
Neuer hatte im Anschluss der Heim-EM seine Karriere im DFB-Team nach insgesamt 15 Jahren als deutsche Nummer eins beendet. "Nach langen und intensiven Gesprächen mit meiner Familie und meinen Freunden habe ich mich dazu entschlossen, meine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden", sagte der 38-Jährige. Seine Laufbahn beim FC Bayern München setzt er jedoch weiterhin fort.
Ter Stegen absolvierte in seiner Karriere bislang 41 Länderspiele. Dabei kassierte er insgesamt 48 Gegentore, 13-mal behielt er eine weiße Weste.