Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sein Verständnis für die Ausbootung von Oranje-Star Steven Bergwijn durch Bondscoach Ronald Koeman geäußert.
Auf die Frage, ob er selbst Spieler aus der saudi-arabischen Pro League nominieren würde, antwortete Nagelsmann auf einer DFB-Pressekonferenz: "Das ist keine leichte Frage. Ich kann schon verstehen, dass ein Trainer die sportliche Leistungsfähigkeit überprüfen möchte. Weil die Liga in Saudi-Arabien noch nicht auf dem Niveau ist, wie es die europäischen Top-Ligen sind. Da muss man dann bewerten, ob der Spieler sein Niveau halten kann. Ich würde es nicht kategorisch ausschließen, aber verstehe meinen Kollegen, warum er das tut."
Gleichzeitig aber betonte der Bundestrainer, dass es Spieler gebe, "die einen Antrieb haben, mit dem sie der Liga-Qualität trotzen können." In Zukunft könne es also auch sein, dass deutsche Spieler, die in Saudi-Arabien spielen, für die deutsche Nationalmannschaft berufen werden. "Warum nicht? Am Ende muss man allen Ligen auf der Welt eine Chance geben, wenn man es sportlich bewertet. Aktuell ist es aber keine Topliga. Da muss es jeder für sich entscheiden, ich kann es verstehen, wenn man da jemanden nicht nominieren will."
Bergwijn war kurz vor Ablauf der Transferperiode für 25 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum saudi-arabischen Klub Al-Ittihad gewechselt, worauf Koeman auf einer Pressekonferenz kurzerhand bekanntgab, den Offensivspieler künftig nicht mehr für Oranje zu nominieren. "Er geht mit 26 Jahren nach Saudi-Arabien. Es ist klar, dass das nichts mit sportlichen Ambitionen zu tun hat. Die Tür bei der niederländischen Nationalmannschaft ist damit geschlossen", so der Bondscoach.