Viele deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme, jedoch dürfen nur 23 Spieler die Reise nach Polen und in die Ukraine mitmachen. Wer sind am Ende die Glücklichen und wer muss zuhause bleiben? SPOX bewertet über die komplette Saison wöchentlich die Chancen der 40 potenziellen EM-Fahrer, gibt differenzierte Einschätzungen ab und zeigt die Formkurve der Casting-Kandidaten.
Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!
Torhüter: Rekordmann Manuel Neuer in Topform
Abwehrspieler: Beck und Castro machen Dampf
Stürmer: Gomez und Klose: Tore trotz Unsichtbarkeit
Sven Bender: Machte im defensiven Mittelfeld gegen Marseille dicht und war deshalb ein wichtiges Standbein für die spielerischen Vorteile der Borussen. Mit zwei, drei erstklassigen Steilpässen über knapp 30 Meter. Auch gegen Augsburg immer auf der Höhe, offensiv aber unauffällig.
Mario Götze: Vergab gegen OM als bester Dortmunder zwei hochkarätige Torchancen und hatte oft gute Ideen, um seine Mitspieler einzusetzen. In der Liga für Kagawa auf der Zehn, kam dort aber kaum zur Geltung und hatte nach 25 Minuten gerade einmal acht Ballkontakte. Wich dann vermehrt auf die rechte Seite aus und drehte auf - ein Tor, eine Vorlage. Zudem mit starker Passquote.
Kevin Großkreutz: Bekam in Marseille den Vorzug vor Perisic auf der linken Seite, agierte aber meist glücklos. Kämpferisch zwar wie immer tadellos, hängt derzeit aber etwas durch. In der Liga wieder auf der Bank und erst nach 79 Minuten eingewechselt.
Ilkay Gündogan: Saß in Marseille 90 Minuten auf der Bank. In der Liga als Sechser nur mäßig, das Spiel lief weitestgehend an ihm vorbei. Nur 48 Ballkontakte in 69 Minuten sind auf der strategisch wichtigen Position genauso zu wenig wie die negative Zweikampfbilanz von 42 Prozent. Brachte dafür fast jeden Pass an den Mann.
Lewis Holtby: Sowohl gegen Haifa als auch in Hamburg ohne offensive Impulse und Ideen. Verrichtete in der Rückwärtsbewegung zwar viel Laufarbeit, sein Stellungsspiel ist jedoch ausbaufähig. Verlor 11 von 21 Zweikämpfen - schlecht für einen Sechser.
Sami Khedira: Lief gegen Ajax die zweitmeisten Meter aller Real-Spieler und sorgte defensiv dafür, dass die Gäste nach den ersten zehn Minuten quasi nicht mehr stattfanden. Gegen Espanyol allerdings erneut auf der Bank, kam erst in der 72. Minute ins Spiel.
Toni Kroos: Rieb sich in der Champions League vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder in Zweikämpfen im Mittelfeld auf. Schlug den Freistoß vor dem 2:0 perfekt auf van Buytens Kopf. Hatte nach der Pause mehr Platz, fand besser ins Spiel und sorgte für Probleme in ManCitys Abwehr. In Hoffenheim fiel er mit zwei überragenden Pässen in die Tiefe früh auf, baute aber mit zunehmender Spieldauer auch immer mehr ab.
Marko Marin: Spielte in Hannover wieder auf der Zehn in der Raute, wich aber wie gewohnt häufiger auf die Flügel aus. Allerdings konnte er kaum Akzente setzen, seine Tempodribblings verpufften wirkungslos. Keine guten Zweikampf- und Passwerte. In der 67. Minute ausgewechselt.
Thomas Müller: Laufstark wie immer beackerte Müller Bayerns rechte Seite in der Königsklasse, hatte in Clichy allerdings einen starken Gegner. Durch sein kluges Stellungsspiel sorgte er für Räume, von denen vor allem Kroos und Ribery profitierten. Im Abschluss fehlte ihm aber das Glück, das 1:0 hätte er selbst erzielen müssen. In Hoffenheim blieb Müller fast 90 Minuten lang blass, musste allerdings auch auf drei unterschiedlichen Offensivpositionen ran.
Mesut Özil: Zeigte gegen Ajax unter der Woche ansteigende Form und ein paar starke Pässe. In der Liga war der Ex-Bremer auf der rechten Außenbahn weitestgehend abgemeldet und konnte dem Spiel kaum Impulse verleihen. Musste in der 77. Minute angeschlagen vom Platz.
Bastian Schweinsteiger: Schweinsteiger hatte Probleme, gegen ManCity ins Spiel zu finden. Nach einem bösen Fehlpass steigerte er sich aber von Minute zu Minute. War der gewohnt umtriebige Ballverteiler im Mittelfeld mit großer Übersicht und hervorragendem Aufbauspiel. Ließ beim Stand von 0:0 eine Großchance für Bayern liegen. In Hoffenheim dann offensiv nicht so druckvoll und präsent wie sonst, defensiv aber stark als Abräumer.
Marco Reus: Nicht so stark wie in den Vorwochen, bereitete aber einige Torschüsse vor und suchte selbst auch den Abschluss. Hatte Probleme, gegen tiefstehende Freiburger Lösungen zu finden und seine Schnelligkeitsvorteile auszuspielen.
Simon Rolfes: Gegen Genk vor allem im ersten Durchgang gewohnt sicher in der Ballverteilung sowie Zweikampfführung, ordnete das Leverkusener Spiel und war an fast jedem Angriff beteiligt. Baute in der zweiten Halbzeit aber ab. In der Liga erst in der 66. Spielminute eingewechselt, aber gleich voll da: Gewann jeden seiner vier Zweikämpfe und bereitete noch das 3:1 vor.
Sebastian Rudy: Solide Vorstellung gegen die Bayern. Im 4-3-3 als einziger Sechser mit großer Verantwortung, die er aber gut ausfüllte. Sehr laufstark und gut in der Antizipation, dazu sicher am Ball. Rudy schlug auch gefährliche Standards. Nur entwickelte er erneut keine eigene Torgefahr.
Christian Träsch: Schlechte Vorstellung in Leverkusen auf der Sechs, schwach im Zweikampf und der Spieleröffnung. Träsch bekam immer den ersten Ball im Zentrum, wusste damit aber viel zu selten etwas anzufangen. Seine wenigen Offensivvorstöße endeten damit, dass seine Verlegenheitsschüsse abgeblockt wurden oder der Ball beim Gegner landete. Schaute beim 1:2 durch Derdiyok nur zu.
Torhüter: Rekordmann Manuel Neuer in Topform
Abwehrspieler: Beck und Castro machen Dampf