Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!
Andreas Beck: Wie alle Hoffenheimer hatte auch er in Wolfsburg nicht seinen besten Tag erwischt. War zwar bemüht und traute sich nach vorne etwas zu, blieb allerdings im Abschluss glücklos. Defensiv nicht immer ganz sattelfest. Trotzdem einer der besseren Hoffenheimer an diesem Nachmittag.
Fazit: Zur Bestform fehlt noch einiges, aufgrund der mangelnden Alternativen rechts hinten ist Beck aber weiter ein heißer Südafrika-Kandidat.
Jerome Boateng: Sah in der Europa League gegen Lüttich beim Treffer von Mbokani ganz alt aus, als er sich beim Eckball wegdrehte und der Kongolese frei zum Kopfball kam. Vertändelte in Eins-Gegen-Eins-Situationen zudem häufig den Ball, wodurch einige gefährliche Situationen entstanden. Gegen extrem defensiv eingestellte Hannoveraner hatte er dann am Sonntag kaum etwas zu tun. Durchschnittliche Leistung mit lediglich zwei Zweikämpfen, von denen Boateng einen gewann.
Fazit: Kam diese Woche in der Innenverteidigung zum Einsatz, ist bei Löw aber eher ein Kandidat für die rechte Abwehrposition. Das macht es für Boateng nicht einfach, aufgrund seines großen Potenzials aber ein sicherer WM-Kandidat.
Arne Friedrich: Starkes Spiel bei zugegeben unterirdischen Kölnern. Harmonierte gut mit seinem neuen, alten Innenverteidiger-Partner von Bergen. Podolski, Novakovic und später Ishiaku machten keinen Stich. Friedrichs Bilanz: 75 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 82 Prozente angekommene Pässe.
Fazit: Seit er in die Öffentlichkeit ging und sich als Führungsspieler positionierte, läuft es in Berlin. Einer der Gewinner der Berliner Wiederauferstehung und in dieser Form Kandidat für die WM-Elf.
Marcell Jansen: Fehlte sowohl gegen Lüttich als auch gegen Hannover verletzungsbedingt.
Fazit: Pechvogel Jansen: Hatte sich mit starken Leistungen wieder ans Nationalteam herangearbeitet und fällt nun langfristig aus (Verletzung am Syndesmoseband). Hatte gute Chancen auf ein WM-Ticket. Jetzt wird es ein Wettlauf mit der Zeit.
Philipp Lahm: Hatte es gegen ManUtd die meiste Zeit mit Park zu tun und löste seine Aufgabe in der Defensive souverän. Im Spiel nach vorne hielt sich Lahm jedoch vornehm zurück. Wenn es dann nach vorne ging, landete das Gros der Flanken im Niemandsland. Im Spitzenspiel auf Schalke oft unkonzentriert und nur bedingt engagiert. Ließ sich in der ersten Hälfte erst von Farfan austanzen, verlor daraufhin fast folgenschwer an der eigenen Eckfahne den Ball an Kuranyi und war Mitschuldiger bei Schalkes Anschlusstor, weil er Rafinha in Ruhe flanken ließ. Offensivbemühungen waren nicht erkennbar.
Fazit: An Lahm führt im DFB-Team kein Weg vorbei - egal was passiert.
Per Mertesacker: Bremen kassierte in Dortmund zwar beide Treffer per Kopf im Strafraum, aber Mertesacker hatte jeweils nichts damit zu tun. Gegen Großkreutz patzte Fritz, gegen Subotic der Bremer Sturm. Mertesacker lieferte sich derweil ein packendes Duell mit Barrios, das der 25-Jährige innerhalb des Strafraums klar beherrschte. Nur wenn sich der Goalgetter fallen ließ, bot ihm Mertesacker gelegentlich zu viel Platz, um Konter einzuleiten.
Fazit: Ein guter Auftritt, der Löw bestätigen sollte: Mertesacker ist und bleibt der Leitwolf der DFB-Abwehr.
Marcel Schäfer: Bekam in Fulham seine Grenzen aufgezeigt. Während die Leistung vor der Pause noch ganz ordentlich war, sah er Gegenspieler Duff nach der Pause nur noch von hinten. Hatte demnach hinten alle Hände voll zu tun und kam kaum über die Mittellinie. Steigerte sich dann gegen Hoffenheim in der Liga: Hatte die linke Seite ganz gut im Griff, nur in Durchgang eins mit ein paar kleinen defensiven Schwächen. Bis auf eine Flanke in der zweiten Halbzeit auf Grafite, der allerdings im Abseits stand, kaum Offensiv-Aktionen.
Fazit: Durchwachsene Woche für den Wolfsburger, trotzdem voll auf WM-Kurs.
Serdar Tasci: Hatte im Heimspiel gegen Gladbach einen schlechten Tag. Beim 0:1 von Reus machte Tasci einen schlimmen Stellungsfehler, und auch im zweiten Durchgang patzte er mehrfach.
Fazit: Bundestrainer Löw sah den schwachen Auftritt von Tasci live im Stadion. Offenbarte in den letzten Wochen einige Schwächen, die ihn im Kampf um den Platz neben Mertesacker etwas zurückwerfen.
Heiko Westermann: Zusammen mit Höwedes der Beste in der Schalker Abwehr gegen den FCB. Half Höwedes bei der Verteidigung von Ribery aus und war im Zentrum wesentlich sicherer als der foulanfällige Bordon. Schaltete sich in der Schlussphase auch nach vorne ein, doch er konnte sich nicht in Szene setzen. Gut: Seine Quote von 87 Prozent angekommenen Pässen.
Fazit: Es kommt selten genug vor, dass Westermann in einem wichtigen Spiel auf seiner Lieblingsposition im Zentrum zum Einsatz kommt. Umso wichtiger war die Partie gegen die Bayern, auch wenn Schalke zwei Gegentore kassierte.