Parallel spielte Gruppenrivale Niederlande 5:0 (2:0) gegen Estland und blieb auf Platz zwei.
Die Stimmen zum Spiel Deutschland gegen Nordirland
Bundestrainer Joachim Löw: "Es hat sehr viel Spaß gemacht, weil wir unser Spiel konsequent durchgezogen haben. Es war nicht immer ganz so einfach, weil die Nordiren relativ tief standen. Sie haben sich mit bis zu neun Spielern am Sechzehner verschanzt. Trotzdem haben wir gute Laufwege gemacht. Wir wollten viel Spiel- und Lauffreude zeigen und das hat die Mannschaft vorzüglich gemacht."
Serge Gnabry: "Hier spiele ich vorne und das macht mir viel Spaß. Ich finde es langsam nervig, immer von einem Umbruch zu sprechen. Unsere Leistungen sind sehr, sehr gut. Wir zeigen sehr, sehr guten Fußball."
Alle weiteren Stimmen gibt es hier.
Die Analyse des Spiels Deutschland gegen Nordirland
Bundestrainer Löw nahm im Vergleich zum 4:0 gegen Weißrussland am vergangenen Samstag fünf Startelf-Wechsel vor: Ter Stegen vertrat wie angekündigt Neuer, zudem starteten Tah und Can anstelle von Ginter und Koch in der Innenverteidigung. Brandt ersetzte Werner im Angriff.
An der Grundformation änderte sich gegen die tiefstehenden Gäste nichts: Löws Elf agierte in einer Art 4-3-3, in dem das Offensiv-Trio Goretzka-Brandt-Gnabry immer wieder munter rotierte und am Kombinationsspiel von Kimmich, Kroos und Gündogan teilnahm. Viel ging im deutschen Angriffsspiel ging über die linke Hector-Seite.
Der Kölner Kapitän gab allein in der ersten 45 Minuten fünf Torschussvorlagen. Zwei davon resultierten in Toren: Gnabry (19.) und Goretzka (43.) trafen, nachdem die Nordiren durch einen perfekt platzierten Schuss von Rechtsverteidiger Smith aus der zweiten Reihe, den einzigen auf das Gehäuse von ter Stegen in Durchgang eins, überraschend in Führung gegangen waren (7.).
Die Löw-Elf trat auch nach dem Seitenwechsel dominant auf, hatte an die 80 Prozent Ballbesitz und ließ den Underdog kaum in die Nähe des eigenen Strafraums kommen. Erneut die eiskalten Gnabry (47., 60.) und Goretzka (73.) sowie Brandt (90.1+) sorgten am Ende für ein Schützenfest.
Die kommenden Länderspiele finden im März statt - eines davon voraussichtlich gegen Spanien.
Die Daten des Spiels Deutschland gegen Nordirland
- Tore: 0:1 Smith (7.), 1:1 Gnabry (19.), 2:1 Goretzka (43.), 3:1 Gnabry (47.), 4:1 Gnabry (60.), 5:1 Goretzka (73.). 6:1 Brandt (90.+1)
- Gnabry erzielte in nur 13 Länderspielen 13 Tore - das schaffte nicht einmal Mirsolav Klose, der 2002 nach 13 Länderspielen elf Tore auf seinem Konto hatte.
- Deutschland kassierte zehn der letzten zwölf Gegentreffer in Heimspielen.
- Kroos bestritt sein 96. Länderspiel, zog mit Berti Vogts gleich und ließ Sepp Maier und Karl-Heinz Rummenigge (je 95) hinter sich.
Der Star des Spiels: Serge Gnabry (Deutschland)
Der gegen die Nordiren zumeist als Mittelstürmer agierende Gnabry ragte mit seinem Dreierpack aus einem insgesamt starken deutschen Kollektiv hervor. Auch Ballmagnet Kroos, der einen Sahnepass nach dem anderen aus seinem rechten Fuß zauberte, und der zweifache Vorlagengeber Hector sammelten Pluspunkte.
Der Flop des Spiels: Tom Flanagan (Nordirland)
Gewann als Innenverteidiger keinen einzigen Zweikampf und brachte nur knapp 33 Prozent seiner Zuspiele an seine Kollegen. Ließ sich insbesondere vor dem 4:1 zu leicht von Gnabry düpieren.
Der Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande (Spanien)
Souveräne Vorstellung. Ließ sich nichts zu Schulden kommen - auch, weil die Spieler ihm kaum einen Grund dazu gaben. Der Spanier musste ob der fair geführten Spielweise beider Teams keine einzige Karte zücken.