Milan Sasic gilt als knallharter Fußball-Trainer. Er verlangt unbedingte Disziplin, Einsatz und Durchsetzungsvermögen von seinen Profis beim MSV Duisburg - und hat damit Erfolg. Doch vor dem Pokalviertelfinale gegen seinen Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern (18.45 Uhr im LIVE-TICKER) wird er fast ein wenig sentimental, denn seine Trainerstation auf dem Betzenberg war für den Kroaten weit mehr als nur eine Episode.
"Ich habe in Kaiserslautern eine schöne Zeit gehabt und auch heute noch viele Freunde dort", sagt Sasic und verfolgt interessiert die Entwicklung der Roten Teufel im Fußball-Oberhaus: "Das ist sehr schön, und ich freue mich vor allem für die Zuschauer über das, was in Kaiserslautern jetzt passiert."
In Kaiserslautern haben ihn die vielen Fans rund um das Fritz-Walter-Stadion nicht vergessen. Auch fast zwei Jahre nach seinem Abschied als FCK-Trainer im Mai 2009 gilt der mitunter knorrige Sasic als der Mann, der den Traditionsklub vor drei Jahren vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahrt hat.
Sasic macht Unmögliches möglich
Im Februar 2008 hatte er die Nachfolge des Norwegers Kjetil Rekdal bei den Pfälzern angetreten und das unmögliche Erscheinende möglich gemacht: den Klassenerhalt.
So ist das Wiedersehen mit dem FCK ein emotionaler Moment für Sasic, der vor seinem Engagement in der Pfalz gemeinsam mit dem heutigen FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz als Manager die TuS Koblenz in die 2. Liga geführt hatte.
"Es geht doch nicht um meine Person, sondern um ein Pokalspiel zwischen einem Zweitligisten und einem Erstligisten. Jeder möchte doch ins Finale. Und deswegen ist es etwas Besonderes", sagte er im kicker. Sein Ansehen in Kaiserslautern ist durchaus bemerkenswert. "Ich bekomme noch viele Briefe von FCK-Fans, die mir Glück wünschen", sagte er.
Keine Ressentiments mehr gegenüber Kaiserslautern
Ressentiments aufgrund der Umstände der Trennung im Frühjahr 2009 hegt Sasic, der einst aus den Wirren des jugoslawischen Bürgerkriegs den Weg nach Deutschland fand, nicht.
In Erinnerung geblieben von der viel zitierten Männerfreundschaft zwischen Kuntz und Sasic ist vor allem jene Szene, als beide im Mai 2008 nach dem 3:0-Erfolg über den 1. FC Köln, der den endgültigen Klassenverbleib bedeutete, in inniger Umarmung auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions standen.
Knapp ein Jahr später war dann das Ende der Ära Sasic auf dem Betzenberg gekommen. Angeblich soll der mitunter recht rüde Umgangston des Trainers mit der Mannschaft auch ein Grund der vorzeitigen Trennung gewesen sein. Beide Seiten vermieden es aber bewusst, schmutzige Wäsche zu waschen.
Kaiserslautern weiß um die Stärken von Sasic. In der letzten Pokalrunde warfen die Duisburger bereits den Bundesligisten 1. FC Köln aus dem Wettbewerb - die "Roten Teufel" sind also gewarnt.
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