Hooligans hatten bereits auf dem Weg zum Stadion mit Flaschen, Böllern und Steinen geworfen und die direkte Konfrontation mit der Polizei gesucht.
Zudem wurde am Bahnhof ein Fan auf noch ungeklärte Weise vor einen einfahrenden Zug gestoßen. Der Mann kam mit schweren Verletzungen in ein Frankfurter Krankenhaus. Wie viele Anhänger insgesamt verletzt wurden, war am Donnerstag zunächst noch unklar. Bereits am Dienstag war es beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zu heftigen Ausschreitungen gekommen. 15 Rowdys von Dynamo wurden inhaftiert, zwei Polizisten verletzt.
"Die Entwicklung ist erschreckend. Mit verbaler Gewalt wie Hassgesängen fängt es an, geht weiter über den gefährlichen Pyro-Einsatz bis zu direkter Gewalt. Man kann das Problem nicht allein Polizei überlassen", sagte DFB-Boss Theo Zwanziger der "Bild-Zeitung".
Rauball: "Lassen uns den Fußball nicht kaputt machen"
Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball betonte: "Wir streuen uns Sand in die Augen, wenn wir lediglich von 'ein paar Idioten' sprechen. Die gewaltbereite Szene ist deutlich höher als bislang angenommen. Bei der Bestrafung der notorischen Krawallmacher werde ich zusammen mit Dr. Zwanziger das Gespräch mit allen Generalstaatsanwälten suchen. Wir lassen uns den Fußball nicht kaputt machen."
In Frankfurt drohte die Sicherheitslage bei dem brisanten Südwest-Derby frühzeitig aus dem Ruder zu laufen: Nachdem im Block 20 FCK-Fans in der ersten Spielminute Pyrotechnik abgebrannt und anschließend einen Ordner tätlich angegriffen hatten, marschierten 50 Polizisten auf. Die Beamten konnten die Lage im Stadion zunächst beruhigen, ehe die Lauterer Anhänger Mitte der zweiten Halbzeit ein weiteres Feuerwerk in ihrem Block zündeten.
Schon unmittelbar vor Anpfiff der Partie war es rund um die Frankfurter Arena erneut zu heftigen Ausschreitungen zwischen Fans beider Teams sowie der Polizei gekommen. Bereits im Laufe der Woche hatten Eintracht-Ultras in einem Internet-Blog die Lauterer als "Schweine aus der Pfalz" verunglimpft und damit erneute Krawalle provoziert. Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen hatte noch am Dienstag an die Vernunft der Fans appelliert, aber offenbar einmal mehr nichts damit erreicht.Der DFB-Pokal im Überblick