Hannover kassiert Dämpfer gegen Mainz

SID
Christian Wetklo (l.) avancierte mit einem gehaltenen Elfmeter zum Helden des Spiels
© Getty

Bayern-Schreck Hannover 96 erschrak im Pokalspiel gegen den FSV Mainz 05 über sich selbst. Bei der 0:1-Heimniederlage wirkten die Niedersachsen nach der für sie ungewohnten Terminhatz der vergangenen Wochen überspielt und ausgebrannt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Bayern erschreckt, gegen Mainz über sich selbst erschrocken - die ungewohnte Terminhatz der vergangenen Wochen bleibt bei den Profis von Hannover 96 ganz offensichtlich nicht in den roten Trikots hängen.

"Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind, obwohl wir in der Bundesliga oben dran sind", kommentierte Trainer Mirko Slomka die überraschende 0:1 (0:0)-Heimniederlage nach Verlängerung im DFB-Pokal gegen den Liga-Fünfzehnten.

Von der spielerischen Klasse und dem cleveren Kombinationsfußball, die am vergangenen Sonntag maßgeblich zum 2:1-Triumph gegen Rekordmeister Bayern München beigetragen hatten, war gegen das Team von Coach Thomas Tuchel fast nichts mehr zu sehen.

Slomka monierte darüber hinaus, dass seine Spieler nicht an ihre Grenzen gegangen seien, doch das dementierte Mannschaftskapitän Steven Cherundolo energisch: "Einsatz und Wille waren da, aber wir haben einfach schlecht Fußball gespielt."

Ivanschitz mit dem Treffer des Tages

Was auch für den US-Nationalspieler galt, der in der 93. Minute eine Flanke unterschätzte und Andreas Ivanschitz die Gelegenheit gab, den Treffer des Tages zu erzielen. "Ich dachte auch, dass der Ball ins Aus geht, habe aber ein bisschen spekuliert und bin einfach durchgelaufen", berichtete der Österreicher, der mit dieser Aktion gleich Pluspunkte beim neuen Nationaltrainer Marcel Koller sammelte, der zu den 30.100 Zuschauern in der Hannoveraner WM-Arena zählte.

Fast hätte der Schweizer nach der Verlängerung auch noch ein Elfmeterschießen miterleben können, doch in der Nachspielzeit scheiterte Didier Ya Konan mit seinem Strafstoß am Mainzer Torhüter Christian Wetklo, im Ligaalltag nur die Nummer zwei bei den Gästen hinter Stammtorwart Heinz Müller. Der etatmäßige Schütze Mohammed Abdellaoue wollte wegen Erschöpfung nicht zum ominösen Punkt gehen, Reservekandidat Jan Schlaudraff war bereits ausgewechselt worden.

Wetklo vor Rückkehr in Stammelf?

Wetklo eröffnete sich durch seine spektakuläre Aktion zumindest eine kleine Chance auf ein dauerhafte Rückkehr ins 05-Gehäuse, auch in der Bundesliga. "Die Entscheidung für das Spiel am Samstag gegen Werder Bremen ist wieder ein Stück weit offen", sagte Trainer Tuchel auf Nachfrage.

Für den 31 Jahre alten Keeper eine erfreuliche Nachricht. "Ich bin nicht geboren, um nur auf der Bank zu sitzen. Zwölf Wochen ohne Pflichtspiel haben schon an mir genagt. Ein solches Highlight ist ein unbezahlbares Erlebnis, das nimmt man mit ins Grab", sagte Wetklo euphorisch.

Der DFB-Pokal im Überblick

Artikel und Videos zum Thema