Premiere I: Zweimal hat der BVB den Pokal schon gewonnen (1965 und 1989). Der Gewinn des Doubles wäre allerdings ein Novum in der 103-jährigen Vereinsgeschichte. "Die Zeit ist reif", sagt Klopp. "Wenn man die Chance bekommt, sollte man die Gunst der Stunde auch nutzen."
Premiere II: Jupp Heynckes hat in seiner Trainerkarriere schon einiges erlebt. Der Bayern-Coach hat mit dem FC Bayern die Meisterschaft und mit Real Madrid die Champions League errungen. Ein Triumph im Pokalfinale wäre für Heynckes allerdings eine Premiere. "Der Pokalsieg würde mir schon viel bedeuten", sagt er.
BVB-Invasion: Rund 74.000 Zuschauer werden beim 69. Pokalfinale dabei sein. Das Berliner Olympiastadion wird damit natürlich ausverkauft sein. Doch es sind auch etliche Dortmunder Anhänger in die Hauptstadt gereist, die kein Ticket bekommen haben. Für die hat ein Sponsor kurzerhand die benachbarte Waldbühne zur BVB-Arena umfunktioniert. 18.000 Borussen-Fans werden dort mitfiebern. Im TV wird das Duell in 150 Ländern live übertragen.
Bilanz I: Viermal trafen Dortmund und die Bayern im Pokal bislang aufeinander. Nur einmal ging der BVB dabei als Sieger vom Platz, dreimal gewannen die Münchener. Das letzte Duell liegt vier Jahre zurück. Damals standen sich beide Klubs ebenfalls im Finale gegenüber. Die Bayern bezwangen den BVB durch ein Tor von Luca Toni in der Verlängerung mit 2:1.
Bilanz II: Die letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga entschied hingegen der BVB allesamt für sich. Viermal in Folge gingen die Schwarzgelben als Sieger vom Platz. Das schaffte bislang nur eine Mannschaft: zwischen 1991 und 1993 verloren die Bayern viermal hintereinander gegen Werder Bremen. "Wir haben viermal hintereinander gegen Dortmund verloren und wollen endlich klarstellen, was hier in Deutschland los ist", sagt Philipp Lahm.
Wiedersehen: Fünf Spieler, die beim Finale 2008 zum Einsatz kamen, werden auch heute wieder von Beginn an auf dem Platz stehen. Bei den Bayern war vor vier Jahren das Trio Franck Ribery, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm schon dabei. Auf Seiten des BVB wollen Sebastian Kehl und Jakub Blaszczykowski Revanche für die damalige Niederlage.
Damals und heute: 2008 stand auch Mats Hummels schon in Diensten des BVB. Der damals 19-Jährige war im Januar 2008 auf Leihbasis von München nach Dortmund gewechselt und hatte sich in der Rückrunde bei den Schwarzgelben einen Stammplatz erobert. Im Finale in Berlin saß Hummels dann allerdings 120 Minuten auf der Bank. Der damalige BVB-Coach Thomas Doll setzte stattdessen auf die Routiniers Christian Wörns und Robert Kovac. "Das tat weh und war eine große Enttäuschung. Es gab nicht mal eine Begründung", sagt Hummels heute rückblickend.
EM-Treffen: Der Bundestrainer wird natürlich auch in Berlin sein - und ganz genau hinschauen. 13 Nationalspieler aus Jogi Löws vorläufigem EM-Aufgebot stehen sich heute gegenüber. Das sind mehr als je zuvor in einem Pokalfinale. Die Dortmunder reisen dann in der nächsten Woche zum DFB-Team, die Bayern-Spieler folgen am 25. Mai.
Abschiedsspiel? Für einen Dortmunder könnte das Pokalfinale gleichzeitig das letzte offizielle Spiel für den BVB sein. Shinji Kagawa kündigte an, nach dem Endspiel über seine Zukunft entscheiden zu wollen. Neben einem verbesserten Angebot der Borussia sollen dem Japaner zahlreiche Anfragen aus England vorliegen. Darunter: Chelsea, ManUnited und Arsenal.
Party-Verbot: Für den FC Bayern ist die Saison nach dem Pokalfinale noch nicht beendet. Am kommenden Samstag steigt in München das CL-Endspiel gegen den FC Chelsea. Und deshalb soll nach einem Pokalsieg gegen Dortmund auch nur mit angezogener Handbremse gefeiert werden. "Da wird es keine Disco-Besuche oder Ähnliches geben", sagte Karl-Heinz Rummenigge der "AZ". "Die Spieler wissen selbst am besten, dass es ratsam ist, nach dem Finale mit der Vorbereitung auf das Champions-League-Finale zu beginnen."
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Badstuber, Alaba - Gustavo, Schweinsteiger - Robben, Kroos, Ribery - Gomez
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Kehl - Blaszczykowski, Kagawa, Großkreutz - Lewandowski
Schiedsrichter: Peter Gagelmann