Die Ansetzung durch Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Das gleiche Unparteiischen-Trio war beim Phantomtor von Stefan Kießling in Sinsheim (18. Oktober 2013) im Einsatz. Als Folge der Fehlentscheidung wurde die Einführung der Torlinientechnik beschlossen, die beim Pokalfinale ihre Premiere in Deutschland feiern soll.
Sein Pokalfinal-Debüt feiert auch Brych. "Als mich Herbert Fandel darüber informiert hat, dass ich das deutsche Pokalfinale pfeifen darf, habe ich mich riesig gefreut", sagte der 39-Jährige: "Ich habe schon viele Endspiele auf der Tribüne erlebt, und es war immer eine außergewöhnliche Stimmung im Stadion. Ich freue mich, dass ich diese Stimmung jetzt auf dem Platz erleben darf."
Fandel: "Absolut verdient"
Für Fandel ist Brych trotz der Vorgeschichte rund um das Phantomtor die richtige Wahl. "Felix Brych hat bewiesen, dass er ein nationaler und internationaler Spitzenschiedsrichter ist. Er hat eine ausgesprochen erfolgreiche Saison hinter sich, mit vielen wichtigen und schwierigen Spielen", äußerte der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Er und sein Team haben sich nach einhelliger Meinung der Schiedsrichterkommission Elite die Nominierung für das DFB-Pokalendspiel 2015 absolut verdient."
In der laufenden Bundesligasaison war Brych bisher bei 16 Spielen im Einsatz. In der Champions League leitete er sechs Partien. Brych ist seit 1999 Schiedsrichter auf DFB-Ebene, FIFA-Referee ist er seit 2007. Bisher hat er 195 Spiele in der Bundesliga geleitet, dazu 94 Partien in der 2. Liga und 23 im Pokal.
Der Jurist hat den DFB bei den Olympischen Spielen 2012 in London vertreten, ebenso bei der WM 2014 in Brasilien. Nach der Saison 2012/2013 wurde Brych als "Schiedsrichter des Jahres" ausgezeichnet. Zu den Höhepunkten seiner bisherigen Laufbahn zählt die Leitung des Europa-League-Endspiels im vergangenen Jahr.