"Das kann ich ganz gut ausblenden. Sobald ich das Spiel angepfiffen habe, beschäftige ich mich nicht mehr mit den Rahmenbedingungen", sagte Fritz in der Stadionzeitung für das 73. Endspiel.
Wenn es los gehe, "zählen für mich nicht mehr die Millionen Zuschauer, sondern nur noch die 22 Spieler auf dem Platz", ergänzte der 38-Jährige aus Korb. Fritz steht im Olympiastadion besonders im Fokus: Sein Kollege Florian Meyer hatte beim bislang letzten Duell zwischen den Bayern und Dortmund in Berlin 2014 einen regulären Treffer von BVB-Kapitän Mats Hummels übersehen. Die Borussen erinnerten im Vorfeld mehrfach an diese Szene.
Fritz erwartet eine enge Partie. "Es kann sein, dass es etwas weniger Zweikämpfe gibt, weil die beiden Mannschaften spielerisch sehr stark sind. Das heißt aber nicht, dass das Spiel weniger intensiv sein wird. Im Gegenteil", sagte er: "Das Tempo kann deutlich höher sein, weil sich vermutlich keine der Mannschaften hinten reinstellen wird."
Karriere-Höhepunkt
Fritz spricht aus Erfahrung, in der Bundesliga-Hinrunde leitete er das Top-Duell in München (5:1). Er habe "sehr gute Erinnerungen" an die Begegnung, sagte er: "Es war ein sehr schnelles Spiel, beide Mannschaften haben nach vorne gespielt, zumindest am Anfang war die Partie sehr offen, obwohl München am Ende relativ deutlich gewonnen hat."
Das Pokalfinale sei für ihn der "bisherige Höhepunkt" seiner Karriere, meinte Fritz, der seit 2012 FIFA-Referee ist. Er blickt auf 93 Bundesliga- und 54 Zweitligaspiele zurück, außerdem leitete er zwölf Begegnungen im DFB-Pokal. Nach dem Endspiel steht für Fritz das nächste Highlight an, wenn er mit Deutschlands Top-Schiedsrichter Felix Brych (München) als Torrichter zur EM fährt.
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