Der neue adidas-Chef Kasper Rorsted wirbt für die Austragung wichtiger nationaler Fußballspiele im Ausland.
"Was spricht dagegen, wenn künftig ein DFB-Pokalfinale statt in Berlin auch einmal in Shanghai ausgetragen würde", sagte der Däne, der dem Sportartikelhersteller seit Oktober 2016 vorsteht, der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe): "Ich befürworte das und sehe das als Chance."
Laut Rorsted habe die lokale und regionale Bindung für Profiklubs keine große Bedeutung mehr, außerdem ließen sich Fußballspiele durch die Digitalisierung überall auf der Welt live verfolgen. "Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten, ob uns das gefällt oder nicht", sagte er. In Italien wird der Supercup zu Saisonbeginn regelmäßig im Ausland ausgetragen, in den vergangenen Jahren fand er in Doha/Katar und Shanghai statt.
Außerdem sprach sich Rorsted für die Abschaffung der sogenannten "50+1"-Regelung aus, die Investoren die mehrheitliche Beteiligung an Klubs verbietet. "Dann wären größere Investitionen in Bundesligaklubs möglich, und die Liga würde wieder spannender, weil wieder echter Wettbewerb entstünde", sagte er und verwies darauf, dass es in England "dank der Investoren" in jedem Jahr einen offenen Kampf um die Meisterschaft gäbe.