Fredi Bobic über Bayernkritik: "Habe dafür in der Branche viel Zuspruch erhalten"
Vor dem DFB-Pokalfinale steht mit dem bevorstehenden Wechsel von Niko Kovac zum FC Bayern vor allem eine Personalie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dass der Ablauf der Verpflichtung den Frankfurtern sauer aufgestoßen ist, betonte Fredi Bobic bei der Veranstaltung "BILD100SPORT": "Zu diesem Zeitpunkt damals hat es mir nicht gefallen, wie man mit einem Verein wie Eintracht Frankfurt umgesprungen ist. Wie Dinge veröffentlicht werden, wie sie lanciert wurden."
Bobic hatte das Vorgehen des Rekordmeister bei der Verpflichtung des Kroaten als ärgerlich und unprofessionell bezeichnet. Für diese Kritik habe er "in der Branche auch viel Zuspruch erhalten." Weiter führte Bobic aus: "Aber es geht nicht darum, ob ich Recht habe. Es geht darum, wie wir in der Bundesliga miteinander umgehen wollen." Dabei gehe es ihm vor allem um die Kommunikation miteinander: "Das war für mich wichtig, festzustellen, dass es niemandem schadet, mal den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und zu sagen: ,So, das und das passiert jetzt heute.'"
Fredi Bobic: Pokalfinale ein "emotionaler Höhepunkt"
Sportvorstand Fredi Bobic hat vor dem Spiel gegen die Bayern in einem Interview mit der vereinseigenen Webseite der Eintracht über das Finale gesprochen. "Für mich ist es so was wie der emotionale Höhepunkt einer Saison. Das Spiel wird in über 100 Länder übertragen. Mir macht es eine Riesenfreude, hier zu sein", sagte Bobic.
Dass die Mannschaft Rückendeckung von den Fans bekommt, davon ist Bobic überzeugt. "Vergangenes Jahr hatte ich wirklich Gänsehaut. Ich bin mir sicher, dass die Fans das Ding am Samstag rocken werden und freue mich jetzt schon total auf die Choreo." In diesem Bereich, da ist sich Bobic sicher, werde man den Rekordmeister übertrumpfen können. "Wir werden lauter als die Bayern sein. Wir haben mehr Power und mehr Emotionen - das müssen wir auf die Spieler übertragen."
Doch auch sportlich traut der 46-Jährige der Eintracht viel zu: "Die Jungs haben eine tolle Mentalität, einen super Charakter. Und der hat uns diese Saison sehr weit gebracht. Im Halbfinale gegen Schalke hat auch viel gepasst. Es muss doch nur eine Aktion geschehen: eine Rote Karte, der Torwart patzt oder einer schießt ein Wundertor. Wichtig ist, dass wir alles abrufen. Wenn ich an das vergangene Endspiel denke: Da waren wir auch Außenseiter und trotzdem sehr nahe dran", sagte Bobic.
Auch zum Wechsel von Niko Kovac zum FC Bayern äußerte sich Bobic erneut. Alle Informationen dazu gibt es hier.
Ex-Eintracht-Kapitän Chris rechnet der SGE Chancen aus
Eintracht Frankfurt ist beim DFB-Pokal-Finale am Samstag gegen den FC Bayern München (ab 20 Uhr im LIVETICKER) Außenseiter. Das weiß auch Chris, der zwischen 2003 und 2011 das Trikot der Eintracht trug. "Der FC Bayern ist auch diesmal der Favorit, der Gewinn des Pokal-Titels wäre keine Überraschung", sagte der Brasilianer dem kicker.
Dennoch glaubt der ehemalige SGE-Kapitän an Chancen für die Hessen, denn beim 1:0-Sieg im Halbfinale auf Schalke sei man ebenfalls Außenseiter gewesen. "Also haben wir offensichtlich auch im Finale eine Chance", sagte Chris.
Beim Pokalfinale 2006, als die Eintracht ebenfalls gegen den FC Bayern spielte, fehlte Chris aufgrund von Bandscheibenproblemen. "Bis wenige Wochen vor dem Spiel habe ich normal gespielt, dann kam die erste schwere Verletzung meiner Karriere. Es war ein schreckliches Gefühl." Claudio Pizarro schoss die Münchner zum 1:0 und dem damit verbundenen Pokal-Sieg.
Chris ist immer noch sehr mit der Eintracht verbunden. "Die meisten Eintracht-Spiele schaue ich mir im TV an, ich bekomme alles mit. Ab und zu habe ich auch Kontakt zu Trainer Niko Kovac, Eintracht-Präsident Peter Fischer und zu meinem ehemaligen Mitspieler Marco Russ", sagte Chris.
Eintracht Frankfurts bisherige Finalspiele
Jahr | Gegner | Ergebnis aus SGE-Sicht |
2017 | Borussia Dortmund | 1:2 |
2006 | FC Bayern München | 0:1 |
1988 | VfL Bochum | 1:0 |
1981 | 1. FC Kaiserslautern | 3:1 |
1975 | MSV Duisburg | 1:0 |
1974 | Hamburger SV | 3:1 n.V. |
1964 | TSV 1860 München | 0:2 |
Marco Russ über großen Kader: "Es wird Enttäuschungen geben"
Niko Kovac ist mit einem 23-Mann-Kader nach Berlin gereist. Fünf Spieler muss er vor dem Finale also noch streichen. Abwehrspieler Marco Russ sagte zur Bild: "Es wird Enttäuschungen geben. Jeder will im Finale spielen. Aber auch alle, die auf der Bank sitzen oder der Tribüne, wissen: Wenn wir den Pott holen, dürfen ihn alle stemmen!"
Torjäger Alex Meier droht nach seinem Comeback gegen den Hamburger SV wieder die Tribüne. Zurück in den Kader kehren könnten der zuletzt angeschlagenen Timothy Chandler und der gesperrte Makoto Hasebe.