"Für mich war bei der Roten Karte für David Wagner maßgeblich, dass er durch sein Verhalten die Spielfortsetzung verzögert hat. Rot wegen einer Tätlichkeit kam nicht in Betracht", sagte Osmers dem kicker.
Auf dem Videowürfel der Arena wurde damit der Grund für die Überprüfung offenbar falsch angezeigt. Dort gab die Stadionregie an, dass eine Tätlichkeit überprüft werde.
"Ich kann verstehen, dass diese Rote Karte in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Der Vorgang ist für einen Außenstehenden schwierig nachzuvollziehen, weil dieser Passus in der Regel noch relativ neu ist und es erst wenige Referenzfälle gibt", führte Osmers aus.
Zum Zeitpunkt des Platzverweises hatten die Königsblauen jedoch einen 0:2-Rückstand gegen den Hauptstadtklub gedreht und hatten dementsprechend Oberwasser.
Grund für eine Spielverzögerung hatte der Schalke-Trainer Wagner daher auf den ersten Blick nicht, zumal die Szene kaum Zeit von der Uhr nahm.
DFB-Pokal: Wagner packt Torunarigha und muss auf die Tribüne
Wagner hatte Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha, der an der Seitenlinie mit dem Coach zusammengeprallt war, gepackt und nach eigener Aussage versucht zu beruhigen.
"Ich habe sogar noch zu ihm 'ruhig, ruhig' gesagt. Ich war dann total überrascht über die Rote Karte", sagte der "fassungslose" Wagner nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung der Königsblauen.
Der wegen eines mutmaßlichen Rassismus-Eklats aufgebrachte Torunarigha warf im Anschluss an die Szene mit Wagner eine Wasserkiste auf den Boden. Der 22-Jährige sah daraufhin die Gelb-Rote Karte.
Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann kritiserte daraufhin Schiedsrichter Osmers: "Der Junge ist beleidigt worden und war aufgepusht. Da braucht man dann Fingerspitzengefühl und muss ihm nicht später in der Situation noch die zweite Gelbe Karte geben."
Im Verlauf der zweiten Halbzeit soll der 22-Jährige von Fans in der Schalker Nordkurve mit Affenlauten und rassistischen Beleidigungen bedacht worden sein. Der DFB-Kontrollausschuss nahm am Mittwoch die Ermittlungen in dem Fall auf.