Last-Minute-Sieg über Bochum: Streich träumt mit Freiburg weiter vom ersten Pokal-Coup

SID
Freiburg zog erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Vier ein.
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In der Bundesliga auf Champions-League-Kurs, im Pokal nur noch einen Schritt vom Endspiel in Berlin entfernt: In seinem elften Jahr als Cheftrainer des SC Freiburg steuert Christian Streich auf seinen größten Coup zu. Der Tabellenfünfte setzte sich im Viertelfinale mit 2:1 (0:0) nach Verlängerung beim Aufsteiger VfL Bochum durch und zog erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Vier ein.

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"Das war heute sehr schwierig, es ist überragend, dass wir diesen Schritt gemacht haben", sagte Freiburgs Kapitän Christian Günter bei Sky: "Jetzt haben wir noch einen Schritt bis Berlin, wir wollen alles reinhauen."

Roland Sallai (120.) traf in letzter Minute entscheidend und schoss Freiburg ins Halbfinale. In der regulären Spielzeit hatte schon Ex-Nationalspieler Nils Petersen (51.) die Führung für den Sportclub erzielt, der nur eines seiner letzten sieben Pflichtspiele verloren hat. Der eingewechselte Sebastian Polter (64.) glich aber noch aus.

Für Bundesliga-Rückkehrer Bochum platzte vor 10.000 Zuschauern der Traum vom zweiten Pokalendspiel nach 1988: Nach Siegen gegen den FC Augsburg und den FSV Mainz 05 war gegen den dritten Bundesligisten Schluss.

"Wir wollen die Gelegenheit nutzen und weiter Geschichte schreiben", sagte VfL-Trainer Thomas Reis vor dem Anpfiff bei Sky. Beim letzten Bochumer Halbfinaleinzug war der Coach noch Jugendspieler in seinem Geburtsort Wertheim. Streich hatte dagegen mit dem SC schon einmal die Runde der letzten Vier erreicht - in seiner ersten kompletten Saison als Chefcoach 2012/13. Und bereits dreimal den DFB-Pokal gewonnen - mit den Freiburger A-Junioren.

Die beiden Trainer sahen einen munteren Beginn, bei dem die Gastgeber die erste Großchance hatten: Gerrit Holtmann verpasste per Kopf das Tor (5.). Die Freiburger kamen mit der Aggressivität der Bochumer zunächst nicht zurecht und konnten ihre spielerische Klasse kaum zur Geltung bringen.

DFB-Pokal: Leitsch patzt vor Freiburgs Siegtor

Der VfL brachte das Tor von Freiburgs Keeper Mark Flekken vor der Pause aber nur noch einmal mit einem Schuss von Holtmann in Gefahr (45.). Einmal stießen auch die Gäste durch: Nach einem Fehler von Armel Bella Kotchap zog Petersen zu früh und zu unplatziert ab (38.). In der Nachspielzeit hatte Bochum Glück, dass Winter-Zugang Jürgen Locadia nach einer Tätlichkeit gegen Philipp Lienhart nicht die Rote Karte sah (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel war Freiburg besser im Spiel. Einen Schuss des starken Kevin Schade konnte Bochums Schlussmann Manuel Riemann noch abwehren, allerdings direkt vor die Füße von Petersen, der die Gäste in Führung brachte. Polter verwertete per Kopf eine mustergültige Flanke von Elvis Rexhbecaj zum Ausgleich. In der Verlängerung deutete bereits alles auf das Elfmeterschießen hin, als Sallai einen Fehler von Maxim Leitsch nutzte.

VfL Bochum - SC Freiburg: Die Stimmen

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Natürlich bin ich enttäuscht. Wir haben absolut Paroli geboten und müssen eigentlich in Führung gehen. Wenn man dann so bitter ausscheidet, ist das brutal, das tut im Moment sehr, sehr weh. Fehler wie in der letzten Minute passieren. Aber Maxim Leitsch wird daran wachsen, er wird daraus gestärkt hervorgehen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich freue mich total und bin zufrieden. Es war zu jeder Zeit möglich, dass eines der Teams das zweite Tor schießt, ein ganz, ganz enges Spiel mit leichten Vorteilen für Bochum. Es bedeutet mir sehr viel, dass wir jetzt ums Finale spielen dürfen, das ist außergewöhnlich. Auch in der Meisterschaft haben wir so viele Punkte, dass wir keine Sorgen mehr haben müssen - das ist wunderbar, so kann es weitergehen."

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