Getauschtes Heimrecht nach Giftanschlag auf den Rasen: Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal zwischen dem Regionalligisten Teutonia Ottensen und Titelverteidiger RB Leipzig kann wie geplant am 30. August stattfinden - allerdings nicht in Dessau. Wie der DFB am Mittwoch mitteilte, gibt Ottensen das Heimrecht ab, sodass die Partie in der Leipziger Red Bull Arena steigt.
"Wir haben gemeinsam verschiedene Szenarien durchgespielt. Nach Abwägung aller Optionen ist das die beste Lösung", sagte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. Aufgrund des kurzfristig anstehenden Spieltermins sei eine neuerliche Suche nach möglichen Ausweichspielstätten "nicht realistisch" gewesen.
Unbekannte hatten eine offenbar giftige Substanz auf den Rasen des Paul-Greifzu-Stadions in Dessau gekippt. Besonders betroffen sind beide Strafräume und der Bereich um den Mittelkreis. "Das ist toter Rasen, der auch so schnell nicht mehr nachwächst, hatte Benjamin Völker vom Referat Sportförderung der Stadt Dessau dem MDR gesagt.
Ralph Hirsch, Sportdirektor des Anhalt Sport e.V., erklärte derweil: "Eine Neu-Verlegung eines Rollrasens wäre zeitlich möglich gewesen, jedoch hat es der Untergrund des Platzes nicht zugelassen oder hergegeben. Andere Möglichkeiten kamen nicht in Betracht, zu groß ist der aktuelle Schaden auf dem Rasen des Paul-Greifzu-Stadions."
Der Hamburger Klub Teutonia wollte das Spiel im fast 400 km entfernten Dessau austragen, weil sich die Stadionsuche in und rund um die Hansestadt schwierig gestaltete. Die Zweitligisten FC St. Pauli und Hamburger SV wollten ihr Stadion für ein Spiel gegen Leipzig nicht zur Verfügung stellen. Das eigene Stadion darf Ottensen aufgrund eines Kunstrasenplatzes nicht nutzen.
Die Begegnung der ersten Runde konnte nicht Ende Juli ausgetragen werden, weil Leipzig noch beim Supercup gegen Meister Bayern München (3:5) im Einsatz war. Die Bayern starten am 31. August beim Drittligisten Viktoria Köln in den Pokal.