Hoffenheim entgeht Blamage bei Sechstligist

SID
Peniel Mlapa geriet mit 1899 Hoffenheim bei Germania Windeck mächtig ins Straucheln
© Getty

1899 Hoffenheim hatte lange Schwierigkeiten beim Sechstligisten Germania Windeck und musste in die Verlängerung. Doch dann brachte ein Joker die Erlösung. Der Gastgeber muss sich trotz toller kämpferischer Leistung in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal verabschieden.

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1899 Hoffenheim ist im DFB-Pokal bei der Premiere von Trainer Holger Stanislawski nur knapp einer Blamage entgangen. Beim rheinischen Sechstligisten Germania Windeck kamen die Kraichgauer nur zu einem mühsamen 3:1 (0:1)-Sieg nach Verlängerung.

Der eingewechselte Neuzugang Fabian Johnson und Ryan Babel erlösten ihr Team mit ihren Treffern in der 98. beziehungsweise 115. Minute.

Die Profis des ehemaligen St.-Pauli-Coaches Stanislawski mussten sogar einem Rückstand hinterherlaufen: Florian Buchholz traf in der 36. Minute für die Dorfkicker aus Windeck (36.), Sead Salihovic (51.), U21-Europameister Johnson, der vor der Saison für etwa 700.000 Euro vom VfL Wolfsburg ins Kraichgau gewechselt war, und Babel sorgten dann doch noch für den glücklichen Einzug in die zweite Runde.

Hoffenheim nicht überzeugend

Dennoch enttäuschten die Hoffenheimer vor dem Liga-Auftakt bei Hannover 96 am Samstag auf der ganzen Linie. "Wir haben wirklich nicht gut gespielt und müssen jetzt einen Ansatz finden, was besser zu machen ist. Gegen so einen Gegner musst du schneller spielen", sagte Abwehrspieler Marvin Compper. Kapitän Andreas Beck ergänzte: "Das war ein typisches Pokalspiel. Im Endeffekt können wir schmunzeln. Das Positive ist, dass wir weiter sind."

In einer langweiligen Anfangsphase war das Team von Stanislawski, der überraschende Sebastian Rudy und Chinedu Obasi zunächst auf der Bank ließ, zwar um Spielkontrolle bemüht. Mehr als Einzelaktionen vor dem Windecker Tor sprangen aber nicht dabei raus.

Für den ersten Aufreger im Kölner Sportpark Höhenberg, der als Ausweichstadion für die zu kleine Heimspielstätte von Germania in Windeck diente, sorgte der Brasilianer Firmino.

Sein Schuss aus gut 30 Metern ging aber knapp über die Latte (12.). Vier Minuten später setzte der 19-Jährige freistehend einen Kopfball einen Meter neben das Tor.

Aufopferungsvoller Kampf des Sechstligisten

Viel mehr brachten die Kraichgauer, die in Köln auf sechs Spieler verzichten mussten, in der ersten Hälfte nicht zustande. Die aufopferungsvoll kämpfenden Amateure, die bereits zum dritten Mal in Folge in der ersten Pokalrunde auf einen Bundesligisten trafen, warfen sich tapfer in jeden Ball und verhinderten jeden Ansatz von Hoffenheimer Kombinationsspiel.

Und der Underdog wurde belohnt: Nach der zweiten Ecke kam Verteidiger Buchholz am kurzen Pfosten völlig frei an Ball und erzielte den umjubelten Führungstreffer für das Team von Trainer Hermann-Josef Werres.

Für Stanislawski, der an der Seitenlinie fast die gesamte Spielzeit über hecktisch dirigierte, und sein Team war der völlig überraschende Rückstand zwar der nötige Weckruf, in der folgenden Drangphase auf das Tor von Michael Cebula fehlte aber weiter die letzte Entschlossenheit.

Reed rettet Windeck in die Verlängerung

Anstelle des Hoffenheimer Ausgleichs hätte Bebeto Kamara kurz vor dem Pausenpfiff sogar fast noch für den zweiten Paukenschlag gesorgt (44.).

Der Ivorer verpasste es aber, seinen Sololauf über das halbe Feld mit einem platzierten Schuss zu krönen.

In der zweiten Halbzeit begann der Bundesliga-Elfte der vergangenen Saison frischer als im ersten Durchgang, brauchte aber trotzdem die Hilfe von Schiedsrichter Bastian Dankert, der nach einem Foul von Cebula an Sven Schipplock auf den Punkt zeigte.

Salihovic ließ sich die Chance zum Ausgleich nicht entgehen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit verhinderte Windecks Michael Reed nach einem Schuss von Prince Tagoe mit einer artistischen Rettungsaktion zunächst das 1:2.

Germania Windeck - 1899 Hoffenheim: Alle Daten und Fakten