Der FC Bayern München hat zum achten Mal in Folge des Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Gegen Schalke 04 setzte sich der 17-malige Titelträger mit 3:0 (3:0) durch.
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena machten die Bayern schon in der ersten Halbzeit alles klar. Zweimal Robert Lewandowski (3., 29.) und Thiago (16.) erzielten die Treffer zur komfortablen Halbzeitführung gegen überforderte Schalker. Danach schaukelten die Münchner das Spiel locker nach Hause.
Im Semifinale am 25. oder 26. April treffen die Bayern auf den Sieger des Nachholspiels zwischen den Sportfreunden Lotte und Borussia Dortmund.
Die Reaktionen:
Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Das Spiel war gut, wir haben viel Druck nach vorne ausgeübt und mit hohem Druck verteidigt sowie vorne sehr gut attackiert, schon am Anfang. Später haben wir das Resultat verwaltet. Franck Ribery hat seine Sache wirklich gut gemacht, gut gespielt, mit Qualität, ich bin sehr glücklich für ihn."
Robert Lewandowski (Bayern München): "Wir haben in der ersten Halbzeit alles geschafft und offensiv sehr gut gespielt. Schalke konnte nichts machen. Wir wissen, dass ein Tor im Pokal zu wenig sein kann. Deshalb wollten wir auf die nächsten Tore gehen."
Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Nach 30 Minuten waren wir 0:3 zurück. Das war natürlich ein Nackenschlag, das hatten wir uns komplett anders vorgestellt. In München gibt es nichts geschenkt. Wir waren in den Zweikämpfen nicht konsequent heute."
Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Es hätte schöner kommen können. Unser Start war auch durch meinen Fehler sehr ungünstig. Nach dem frühen Rückstand sind die Bayern ins Rollen gekommen. Sie waren deutlich überlegen in der ersten Halbzeit und haben dadurch das Spiel auch leider deutlich gewonnen."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Beim FC Bayern gibt es im Vergleich zum 8:0-Sieg über den HSV drei Änderungen in der Startelf: Rafinha, Alonso und Ribery beginnen für Lahm, Müller und Costa (alle auf der Bank). Seit BL-Gründung war keine Pokal-Startelf der Bayern älter als die heutige (30 Jahre und 8 Tage). In allen Wettbewerben schickte der FC Bayern zuletzt im März 2006 eine ältere Startelf in der BL an den Start (3:1 in Duisburg).
Schalke nach dem 1:1 zuhause gegen Hoffenheim mit nur einem Wechsel in der Startelf: Meyer beginnt anstelle von Caligiuri (Bank).
3., 1:0, Lewandowski: Höwedes verliert 25 Meter vor dem Tor den Ball an Ribery. Der spielt Lewandowski halblinks am Strafraum frei. Der Pole lupft den Ball mit links über Fährmann ins lange Eck.
16., 2:0, Thiago: Ribery zieht im Mittelfeld an und wird von Höwedes nur begleitet. Steilpass auf links in den Strafraum auf Lewandowski, der Nastasic im Rücken wegläuft. Von Fährmann abgedrängt flankt der Pole von links an den Fünfer. Thiago ist frei und setzt den Kopfball neben den rechten Pfosten.
18.: Seitenwechsel von Meyer auf Kolasinac. Der bedient Goretzka links im Strafraum. Der dreht sich acht Meter vor dem Tor um die eigene Achse und schlenzt den Ball knapp am rechten Winkel vorbei.
29., 3:0, Lewandowski: Meyer mit einem kapitalen Fehlpass im Mittelfeld auf Lewandowski. Der bedient Ribery auf links, der auf Höwedes zugeht und in den Strafraum eindringt. Rückpass an den Sechzehner auf Lewandowski, der schiebt halbrechts unter Fährmann hindurch ein.
77., Gelb-Rot Badstuber (Schalke): Badstuber gefrustet, er checkt Martinez an der Seitenlinie weg. Davor gab's für ein taktisches Foul Gelb.
Fazit: Überragende erste Halbzeit der Bayern, die früh die Weichen auf Halbfinale stellten. Nach dem Seitenwechsel verwaltete der Titelverteidiger die Führung.
Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Bestätigte seine außergewöhnliche Form auch im Pokal. Erzielte zwei Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor.
Der Flop des Spiels: Benedikt Höwedes. Der Kapitän strahlte von Beginn an eine große Unsicherheit aus. Leistete sich vor dem 0:1 den entscheidenden Ballverlust und verteidigte bei den nächsten beiden Gegentreffern zu passiv gegen Ribery.
Der Schiedsrichter: Daniel Siebert. In der einen oder anderen Szene mit einer zu kleinlichen Zweikampfbewertung, aber ohne entscheidenden Einfluss auf das einseitige Spiel. Gelb-Rot gegen Badstuber war hart, aber vertretbar.
Das fiel auf:
- Bombastisches Tempo der Bayern in der Anfangsphase. Schalke hatte dem Angriffspressing der Münchner überhaupt nichts entgegenzusetzen und konnte sich nie kontrolliert befreien. Bayerns geistige Frische und Intensität war beeindruckend, die Münchner waren immer einen Schritt schneller und gewannen in der ersten halben Stunde fast 60 Prozent der Zweikämpfe.
- Da Schalke unter diesem immensem Druck keine Sicherheit ins Passspiel brachte, kamen die Bayern immer wieder zu Ballgewinnen in gefährlichen Zonen. Die Bayern suchten dann das schnelle, vertikale Spiel. Aus diesen Umschaltmomenten resultierten die Tore eins und drei.
- Rib-Rob-Asymetrie: Während Robben bei Ballbesitz den rechten Flügel in der vordersten Linie recht konsequent hielt, sorgte Alaba (später Bernat) auf links für Breite an der Auslinie. Ribery bewegte sich dagegen sehr oft auch ins Zentrum und war dort von Schalke nie zu greifen. Der Franzose war an allen drei Toren beteiligt.
- Statistischer Beweis für Schalkes Unterlegenheit: Mittelstürmer Burgstaller hatte in der ersten Halbzeit lediglich fünf Ballaktionen, drei davon bei den jeweiligen Anstößen. Zudem verlor er jeden seiner drei Zweikämpfe.
FC Bayern - FC Schalke 04: Die Statistik zum Spiel