Erol Sabanov, 1. FC Heidenheim, 39, Torhüter
Der momentan älteste Spieler der Liga ist mit Sicherheit einer der erfolgreichsten Akteure der laufenden Saison. Der Deutsch-Bulgare Erol Sabanov hat mittweile 39 Lenzen auf dem Buckel, altersmüde wirkt der Schlussmann aber noch lange nicht. Ganz im Gegenteil: Sabanov spielte die Hinrunde seines Lebens. In siebzehn Spielen kassierte der in Aalen geborene Schlussmann lediglich zehn Gegentore und musste nur einmal als Verlierer die Torwandhandschuhe abstreifen. Die positiven Statistiken überwiegen da deutlich, schließlich hielt Sabanov 11 Mal die Null. Der stets aufmerksame und auf der Linie noch überraschend flinke Sabanov hat somit einen großen Anteil am Erfolg seiner Heidenheimer, für die der Routinier seit nunmehr sechseinhalb Jahren den Kasten hütet.
In dieser Saison zwischenzeitlich gar so erfolgreich, dass er 686 Minuten am Stück ohne Gegentreffer blieb. Noch ist offen, wie lange der Torwart, der zwei Spiele in der 2. Bundesliga bestritt und in der damals drittklassigen Regionalliga Süd zwei Elfmetertore erzielte, seine Karriere fortsetzen wird. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus und Sabanov machte bereits vor vierzehn Monaten klar, dass er von Saison zu Saison entscheiden wird. Gut möglich, dass im nächsten Jahr noch der ein oder andere Einsatz im Unterhaus dazukommt. Fakt ist bereits jetzt, dass Sabanov dem Verein nach seinem Karierende erhalten bleiben will, bevorzugt in einer Position im Vereinsmanagement.
Timo Wenzel, SV Elversberg, 36, Innenverteidiger
Der 36-jährige Timo Wenzel ist eine der großen Konstanten im Spiel der Saarländer. Lediglich ein Spiel versäumte der Kapitän in der laufenden Saison, in allen anderen Begegnungen spielte der gebürtige Ulmer durch. Dabei war es um Wenzel zwischenzeitlich ruhig geworden. Zwei Spielzeiten verbrachte Wenzel im zypriotischen Nikosia beim Topverein Omonia, sein drittes Auslandsjahr absolvierte der noch heute ausgesprochen kopfballstarke Wenzel beim griechischen Klub PAE Perkyra.
Rekorde, Überraschungen, Comebacks: So lief die Hinrunde
Seine Rückkehr nach Deutschland im Sommer 2012 überraschte viele, insbesondere weil Wenzel, der 105 Bundesligaspiele für Stuttgart und bestritt und beim VfB sogar Champions League spielte, den Weg in die viertklassige Regionalliga Südwest ging. Dort übernahm der großgewachsene Verteidiger auf Anhieb eine Schlüsselrolle und hatte mit einem Tor in den Aufstiegsspielen gegen die Amateure von 1860 München auch offensiv großen Anteil am Wiederaufstieg in Deutschlands dritte Spielklasse. Nach dieser Saison wird Wenzel, vorausgesetzt er bleibt von schweren Verletzungen verschont, definitiv weitermachen, schließlich läuft sein Kontrakt in Elversberg noch bis 2015.
Milorad Pekovic, Hansa Rostock, 36, defensives Mittelfeld
Als es nach der enttäuschenden Vorsaison in Rostock rumorte, war die Verpflichtung von Milorad Pekovic ein echtes Achtungszeichen von Hansa Rostocks Sportvorstand Uwe Vester. Zwar konnte der ehemalige montenegrinische Auswahlspieler aufgrund von Sperren und Verletzungen nur elf Spiele bestreiten, doch wenn er auflief, dann funktionierte das Spiel der Rostocker meistens blendend. Lediglich eine Niederlage hatte Pekovic bisher aktiv mit zu verantworten, in den restlichen zehn Partien holten die Ostseestädter mit "Peko" stolze 24 Punkte. Gemeinsam mit dem zurzeit verletzten Leonhard Haas bildet der Montenegriner das älteste und vielleicht beste zentrale Mittelfeldduo der Liga.
Doch nicht nur rein sportlich ist der 36-Jährige unglaublich wichtig, auch zwischenmenschlich ist der Routinier ein eminent wichtiger Faktor, der durch seine schiere Präsenz die wichtigste Führungsrolle innerhalb der Mannschaft einnimmt. Der 83-malige Bundesligaakteur, der darüber hinaus für Fürth, den Mainz und Trier 208 Zweitligaspiele bestritt, hat sich dabei seine Giftigkeit bewahrt. Mit drei gelben und einer gelb-roten Karte hält der Neu-Mecklenburger seinen Karriereschnitt. Stolze 106 gelbe Kartons bekam Hansas neuer Publikumsliebling mittlerweile zu sehen. Schmutzige Fouls sind und waren dabei aber eine Seltenheit.
Henrik Bencik, Wacker Burghausen, 35, Stürmer
Mit 35 Jahren der "zweitjüngste" in dieser Auflistung. Während Bundesligafans den Namen höchstens in Freiburg einordnen werden können, ist der Name des tschechischen Stürmers wohl jedem langjährigen Beobachter der 2. Bundesliga ein Begriff. Dabei ist Bencik nicht nur auf dem Platz ein wahrer "Kilometerfresser", sondern auch in Sachen Vereinsstationen äußerst reisefreudig. Ob im Breisgau beim SC Freiburg, im tiefsten Osten bei Erzgebirge Aue, im westfälischen Ahlen oder bei den norddeutschen Osnabrückern - Bencik hat im Laufe seiner Deutschland-Kariere viel von seiner neuen Heimat gesehen.
Nachdem sein Abenteuer in Deutschland schon beendet schien, kehrte Bencik aus der slowakischen Corgon Liga zurück und feierte im September im bayrischen Burghausen hierzulande sein Comeback. In Burghausen etablierte sich Bencik auf Anhieb und konnte mit vier Treffern aus fünfzehn Spielen die Behäbigkeit im Offensivspiel von Wacker Burghausen etwas lindern. Dabei beeindruckt vor allem die Kaltschnäuzigkeit, die Bencik noch immer an den Tag legt.
Die Kurzarbeiter: Elton da Costa (34) und Michael Thurk (37)
Zwei Routiniers, deren Karrieren kaum anders hätten verlaufen können, sind in diesem Jahr die Kurzarbeiter unter den Oldies. Während der einstige Bundesliga-Stürmer Michael Thurk, der auch abseits des Rasens für die ein oder andere Anekdote sorgte, alle seine zwölf Einsätze als Einwechselspieler absolvierte und dabei im Schnitt rund 24 Minuten Spielzeit erhielt, durfte sein Pendant Elton Da Costa aus Darmstadt immerhin einmal von Beginn ran.
Diesen Einsatz nutzte der Brasilianer gleich, um in Saarbrücken den Siegtreffer zu markieren. Zu einem Startelfeinsatz gesellen sich zudem sechzehn weitere als Joker. Während Da Costa als torgefährlicher Mittelfelddirigent stets zwischen der 2. und 3. Liga pendelte, schaffte es Thurk für einige Jahre gar in die Bundesliga. Insbesondere die Zeit des mittlerweile 37-jährigen Thurk neigt sich dem Karriereende entgegen, während Da Costa wohl noch ein paar Jahre in Deutschlands dritten Spielklasse bleiben.
Die 3. Liga in der Zusammenfassung