"Wir stehen klar für die 50+1-Regel. Hier hat die DFL mit den Fans keinen Dissens", erklärte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig am Wochenende während des Fankongresses in Berlin. Investoren und Sponsoren seien im deutschen Profifußball herzlich willkommen, "sofern sie sich an die Spielregeln halten", führte der 50-Jährige aus.
Ob RB die Spielregeln einhält, wollte Rettig nicht konkret beantworten, warf aber ein: "Die Mitwirkungsmöglichkeit des Mitgliedes darf nicht eingeschränkt werden. Wenn Eintrittsbarrieren für Mitglieder bestehen, schauen wir ganz genau hin."
In Leipzig wäre genau dies der Fall: RB verlangt einen Jahresbeitrag von 800 Euro. Außerdem kann der Vorstand jeden Antrag ohne Begründung ablehnen. Im Dezember 2013 hatte der Verein gerade einmal neun Mitglieder.
Gab es bereits Gespräche mit der DFL?
Wie der "Kicker" berichtet, hat die DFL, die über die Lizenzierung der 1. und 2. Bundesliga entscheidet, bereits Kontakt zu RB-Geschäftsführer Ulrich Wolter aufgenommen. Angeblich hat der Ligaverband dabei signalisiert, dass die Lizenzerteilung bei den bestehenden Strukturen problematisch werden könnte.
Im März müsste RB bei der DFL die Lizenzunterlagen für die kommende Zweitligasaison einreichen. Die Zeit für Modifikationen wäre also knapp. Allerdings gilt die 50+1-Regel als juristisch anfechtbar, sodass für die Leipziger notfalls ein juristischer Weg bestünde.
Um Klarheit zu schaffen, möchte der Ligaverband diesen Paragraphen daher angeblich so schnell wie möglich unmissverständlich gestalten. Eine Gruppe mit hochrangigen Vereinsvertretern soll diese Aufgabe bewältigen.
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