Hansa zieht Berufung zurück

SID
Michael Dahlmann (Vorstandsvorsitzender F.C. Hansa Rostock) und Rainer Friedrich (Vorstand für Stadionmanagement / Prävention F.C. Hansa Rostock)
© fc hansa rostock

Nach den erneuten Ausschreitungen beim Spiel gegen RB Leipzig hat Hansa Rostock erste Konsequenzen gezogen. Der Verein hat die Berufung gegen ein Urteil des DFB zurückgezogen und wird zudem die Südtribüne für das Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am 10. Mai schließen.

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Beim Spiel gegen Leipzig hatten zum Teil vermummte Personen Farbbeutel und Gegenstände in den Bereich der Gästefans geworfen und WC-Anlagen zertrümmert. Mit den Einzelteilen der Sanitär-Einrichtungen wurden Polizisten beworfen. Mehrere Beamte und Ordnungskräfte wurden verletzt. Aufgrund dieser Vorkommnisse hat der DFB bereits wieder Ermittlungen aufgenommen. Hansa droht als Wiederholungstäter erneut eine harte Strafe.

"Am vergangenen Wochenende wurde durch einige Besucher der Südtribüne eine Grenze massiv überschritten und unser Vertrauen, welches wir im Sinne des Vereins gewährt hatten, mit Füßen getreten", teilte der Hansa-Vorstand in einer gemeinsamen Erklärung mit: "Bei allen Sanktionen und Gegenmaßnahmen dürfen wir aber nicht zulassen, dass es kriminelle Täter schaffen, uns von unserem Weg der Kommunikation mit den friedfertigen Fans abbringen zu lassen."

Zunächst wurde Berufung eingelegt

Nur wenige Tage zuvor war der frühere Bundesligist wegen mehrerer Verstöße seiner Fans zu einer 20.000-Euro-Geldstrafe, einem Teilausschluss der Fans auf Bewährung sowie Auflagen wie der Installierung eines Fangnetzes vor der Südtribüne verurteilt worden. Gegen diese Strafe hatte der Verein zunächst Berufung eingelegt.

Bereits von November 2011 bis Ende Januar 2012 hatten die Vorgänger der jetzigen Vereinsführung die Südtribüne aus Sicherheitsgründen geschlossen. Im Spiel gegen den FC St. Pauli waren damals Feuerwerksraketen in den Gästeblock geschossen worden.

Zu weiteren Maßnahmen der Rostocker gehören neben der Schließung der Südtribüne die Erhöhung der Südtribünentickets für die ersten drei Spiele der kommenden Saison um fünf Euro und die "signifikante" Erhöhung der Ordnerzahl. Zudem prüfe der Verein die Möglichkeit von personalisierten Karten für die Südtribüne sowie weitere Reglementierungen des Ticketverkaufs bei Auswärtsspielen.

Verbot von Choreographien

Choreographien werden zunächst verboten und der Rostocker Vertretung der aktiven Fans, der "Fanszene Rostock", der Verkauf von Fanutensilien im Umlauf der Südtribüne nicht mehr erlaubt.

"Wir akzeptieren die Maßnahmen des Vereins und können diese nachvollziehen. Jetzt gilt es den Vertrauensvorschuss der Vereinsführung wieder zu erarbeiten", hieß es in einer Stellungnahme der Fanszene Rostock: "Als ersten Schritt werden wir dazu den finanziellen Schaden, der unserem FC Hansa Rostock durch den Sachschaden auf der Südtribüne entstanden ist, vollständig regulieren."

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