Die Parolen der Sprayer lauteten "29.11. Sachsen jagen" oder "Sachsen raus". "Es wurden sowohl Privathäuser als auch Firmengebäude beschmiert. Auch das Haus des NDR war betroffen", sagte Polizeisprecherin Yvonne Hanske dem "SID" und bestätigte damit einen Bericht der Schweriner Volkszeitung.
Auch auf den Plakaten im Stadtgebiet waren eindeutige Hassparolen zu lesen. "Im Stadion und auf den Straßen zusammen gegen Dynamo" und "29.11.2014 Rostocks Jugendbanden vereint gegen den Feind" war dort zu lesen. "Viele Plakate und Graffiti wurden von Bürgern bereits beseitigt", sagte Hanske. Seit rund einer Woche tauchten die Parolen im Stadtgebiet auf.
"Nein zu Gewalt"
Bei dem brennenden PKW geht die Polizei von Brandstiftung aus. Das bestätigten auch erste Untersuchungen. "Ob es auch einen Zusammenhang zum Spiel gibt, können wir nicht eindeutig feststellen", sagte Hanske.
Beide Vereine haben sich im Vorfeld der Partie bereits mit einem Appell an die Fans gerichtet. In einem offenen Brief riefen Hansa und Dynamo zu einem "fairen Traditionsduell auf". Weiter hieß es: "Wir sagen Nein zu Gewalt! Nein zu Pyrotechnik! Nein zu Rassismus und Diskriminierung!"
Die Rostocker Polizei ist gewarnt und richtet sich auf ein besonderes Risikospiel ein. "Das wird nicht nur für viele Fans der Jahreshöhepunkt, sondern auch für uns", sagte Hanske.
Einsatzzahlen geheim
Seit Wochen bereitet sich die Stadt auf das Derby vor. Polizei, Klub-Vertreter, Fan- und Sicherheitsbeauftragte, Feuerwehr und Vertreter der Kommune erstellten ein Sicherheitskonzept. Die Einsatzzahl der Beamten wird deutlich aufgestockt. "Wie viele Polizei-Kräfte letztendlich im Einsatz sind, werden wir nicht mitteilen", sagte die Sprecherin.
Die Anhänger von Hansa Rostock und Dynamo Dresden haben in der Vergangenheit immer wieder durch Eskapaden insbesondere bei Auswärtsspielen für negative Schlagzeilen gesorgt.
Wie die "Schweriner Volkszeitung" berichtet, verübten die Hansa-Anhänger laut einer Studie der Bundespolizei in der vergangenen Saison bei Bahnreisen zu Auswärtsspielen 168 Straftaten. Das war der Spitzenwert aller Klubs der ersten drei deutschen Fußball-Ligen. Dynamo Dresden folgte mit 109 Straftaten und belegte in dieser Statistik Rang zwei.
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