Neuhaus plant Dresdens Zukunft

SID
Uwe Neuhaus trainierte zuletzt Union Berlin
© getty

Schon bei seinem ersten offiziellen Auftritt zeigte Uwe Neuhaus, warum der erfahrene Trainer der Wunschkandidat beim Drittligisten Dynamo Dresden war. Ruhig, analytisch, selbstbewusst - aber auch mit einer gehörigen Portion westfälischem Humor absolvierte der 55-Jährige seine Vorstellung beim sächsischen Traditionsklub.

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"Mein erstes Ziel ist es, meine Vertragslaufzeit zu erfüllen", sagte der 55-Jährige am Dienstag und konnte sich selbst ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

Neuhaus ist der 27. Trainer des achtmaligen DDR-Meisters und ehemaligen Bundesligisten seit 1990 - und soll dies nach dem Willen aller Beteiligten auch möglichst lange bleiben. Ab der kommenden Saison übernimmt Neuhaus das Amt in Dresden, sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2017.

"Uwe Neuhaus ist für uns die Idealbesetzung, weil er für etwas steht, das sich in Dresden alle wünschen: Kontinuität. Als Trainer bringt er ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und Erfahrung mit nach Dresden", sagte Sportdirektor Ralf Minge.

Kontinuität und Erfolg - das verkörperte Neuhaus zuletzt sieben Jahre beim Ost-Rivalen Union Berlin, den er von 2007 an von der Regionalliga in die 2. Liga führte und dort bis zu seinem Abgang nach der vergangenen Saison etablierte. Und genau diese Dinge fehlten Dresden in der Vergangenheit.

"Sehr, sehr gute Basis"

Die hohe Erwartungshaltung beim Traditionsklub verhinderte oft längerfristige Erfolge. "Beide Vereine kann man nur schwer miteinander vergleichen", sagte Neuhaus, der seit Anfang April, so Minge, in alle Prozesse eingebunden sei.

"Insgesamt haben wir eine sehr, sehr gute Basis. Aber es ist klar, dass bestimmte Dinge verändert werden müssen", sagte Neuhaus, der im Juni mit seiner Frau nach Berlin ziehen wird, aber schon jetzt mehrmals in der Woche in Dresden weilt: "Ich will den Vorlauf nutzen, um eine gute Mannschaft zusammenzustellen."

Die Aufgabe in der kommenden Saison wird jedenfalls keine einfache werden. Die talentierten jungen Dresdner Spieler, die eine starke Hinrunde ablieferten, sind mittlerweile auf Platz elf abgerutscht. Deshalb sei, so Neuhaus, ein wichtiger Ansatz, der Mannschaft "ein Gerüst" zu geben.

Erste Personalentscheidungen hatte der Klub in Absprache mit Neuhaus schon vor dessen Vorstellung gefällt. Torwart und Publikumsliebling Benjamin Kirsten, Sohn des ehemaligen Nationalspielers Ulf Kirsten, erhält bei Dynamo keinen neuen Vertrag - sehr zum Unmut der Dresdner Fans.

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