Götze hatte sich eine schwere Kopfverletzung zugezogen, nachdem er in einem Zweikampf mit Jakob Lemmer heftig zusammengestoßen war. Der 26-Jährige blutete derart stark, dass er nach einer Behandlung auf dem Platz mit einer Trage abtransportiert wurde.
Begleitet wurde er von "Auf Wiedersehen"-Rufen der Dynamo-Fans, die auch Gegenstände warfen. Götze musste sogar mit Regenschirmen vor den Wurfgeschossen geschützt werden.
Götze meldete sich anschließend bei Instagram zu Wort und zeigte sich von der Aktion der gegnerischen Anhänger entsetzt.
Nachdem er sich zunächst bei den Betreuern und Ärzten bedankte, schrieb er: "Eine Sache liegt mir aber auf dem Herzen, die ich hier einfach loswerden muss… Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint.“
"Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten"
Seine Tränen seien nicht auf die Schmerzen zurückzuführen, "sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden. Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten.“
Der Fußball sei ohne Fans nicht das, "was er ist. Bitte bleibt so voller Emotionen und mit diesem Feuer dabei. ABER, bei allen Emotionen, dürfen gewisse Grenzen einfach nicht überschritten werden - das war gestern leider der Fall. In jedem Trikot, das unten auf dem Rasen getragen wird, steckt ein Mensch!“
Dynamo reagierte am Montag und entschuldigte sich für das Fehlverhalten seiner Fans. "Wie in unserem Leitbild verankert, wollen wir respektvoll, menschlich und fair auftreten", sagte David Fischer, Dresdens Geschäftsführer Kommunikation. Die aufgetretenen Reaktionen entsprächen nicht der Haltung, für die man als Sportgemeinschaft stehen möchte: "Bei aller sportlicher Rivalität sollte in jeder Situation, insbesondere bei Verletzungen der Spieler, der Fairplay-Gedanke auf und neben dem Platz im Vordergrund stehen."
Ob den Dresdener Fans Konsequenzen drohen, ist noch nicht bekannt. Am kommenden Samstag gastiert die SGD beim Halleschen FC, Essen trifft auf die SpVgg Unterhaching.
