"Mit all den Opfern und dem anhaltenden Schock der Menschen erscheint es uns nicht richtig, das Spiel anzusetzen. Der Fußball hat jetzt Pause", sagte Vincenzo Bernazzoli, Präsident der Provinz Parma.
"Das sind Momente, die einen nachdenklich machten", sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli.
Prandelli genervt
Zuvor hatte der Wett- und Manipulationsskandal das Nationalteam erreicht. Am Montagmorgen führte die Polizei eine Razzia im Trainingslager des viermaligen Weltmeisters in der Nähe von Florenz durch.
Unter anderem steht Nationalspieler Domenico Criscito vom russischen Spitzenklub Zenit St. Petersburg unter dringendem Tatverdacht. Kurz nach der Razzia wurde Criscito aus dem EM-Aufgebot der Italiener gestrichen.
An Verteidiger Leonardo Bonucci von Juventus Turin, ebenfalls im Visier der Ermittler, hielt Nationaltrainer Cesare Prandelli indes fest. "Ich wiederhole es: Bonucci hat noch keine Benachrichtigung durch die Staatsanwaltschaft erhalten", sagte Prandelli genervt.
Es ist das zweite Mal, dass die Vorbereitung der Squadra Azzurra auf ein großes Turnier von Vorfällen im eigenen Land überschattet wird. 2006 sorgte die Aufdeckung von abgesprochenen Spielen und bestochenen Spielern und Schiedsrichtern unter anderem für den Zwangsabstieg von Juventus Turin. Im folgenden Sommer holte Italien in Deutschland den WM-Titel. "Der Vergleich ist ein Klischee", sagte Prandelli.
Regierungschef Monti plädiert für Fußball-Pause
Aus seiner Sicht sei es eine gute Idee, den Spielbetrieb für "zwei oder drei Jahre" zu unterbrechen, sagte Monti am Dienstag, betonte aber zugleich, dass es sich dabei "nicht um einen Vorschlag von Regierungsseite, sondern die Antwort auf eine Frage" handele, die er sich "selbst gestellt" habe.
Seit Beginn der Ermittlungen vor etwa einem Jahr wurden in Italien mehr als 50 Personen in Zusammenhang mit dem Wettskandal verhaftet.
Italiens EM-Kader