EM

Premier Monti plädiert für Fußball-Pause

SID
Geht es nach Regierungschef Mario Monti, soll der italienische Fußball eine Pause einlegen.
© Getty

Ein Erdbeben in Parma, ein abgesagtes Testspiel und erneute Untersuchungen wegen des Wett- und Manipulationsskandals: Statt sich konzentriert auf die EM vorzubereiten, müssen Italiens Nationalspieler sich mit Polizei-Razzien, Drohungen der Politik und Naturkatastrophen auseinandersetzen. Angesichts des jüngsten Wett- und Manipulationsskandals hat Regierungschef Monti vorgeschlagen, eine Fußball-Pause einzulegen.

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"Mit all den Opfern und dem anhaltenden Schock der Menschen erscheint es uns nicht richtig, das Spiel anzusetzen. Der Fußball hat jetzt Pause", sagte Vincenzo Bernazzoli, Präsident der Provinz Parma.

"Das sind Momente, die einen nachdenklich machten", sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli.

Prandelli genervt

Zuvor hatte der Wett- und Manipulationsskandal das Nationalteam erreicht. Am Montagmorgen führte die Polizei eine Razzia im Trainingslager des viermaligen Weltmeisters in der Nähe von Florenz durch.

Unter anderem steht Nationalspieler Domenico Criscito vom russischen Spitzenklub Zenit St. Petersburg unter dringendem Tatverdacht. Kurz nach der Razzia wurde Criscito aus dem EM-Aufgebot der Italiener gestrichen.

An Verteidiger Leonardo Bonucci von Juventus Turin, ebenfalls im Visier der Ermittler, hielt Nationaltrainer Cesare Prandelli indes fest. "Ich wiederhole es: Bonucci hat noch keine Benachrichtigung durch die Staatsanwaltschaft erhalten", sagte Prandelli genervt.

Es ist das zweite Mal, dass die Vorbereitung der Squadra Azzurra auf ein großes Turnier von Vorfällen im eigenen Land überschattet wird. 2006 sorgte die Aufdeckung von abgesprochenen Spielen und bestochenen Spielern und Schiedsrichtern unter anderem für den Zwangsabstieg von Juventus Turin. Im folgenden Sommer holte Italien in Deutschland den WM-Titel. "Der Vergleich ist ein Klischee", sagte Prandelli.

Regierungschef Monti plädiert für Fußball-Pause

Aus seiner Sicht sei es eine gute Idee, den Spielbetrieb für "zwei oder drei Jahre" zu unterbrechen, sagte Monti am Dienstag, betonte aber zugleich, dass es sich dabei "nicht um einen Vorschlag von Regierungsseite, sondern die Antwort auf eine Frage" handele, die er sich "selbst gestellt" habe.

Seit Beginn der Ermittlungen vor etwa einem Jahr wurden in Italien mehr als 50 Personen in Zusammenhang mit dem Wettskandal verhaftet.

Italiens EM-Kader