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Polnischer Staatspräsident gegen EM-Boykott

SID
Polens Staatspräsident will verhindern, dass Politiker die EM-Spiele in der Ukraine boykottieren
© Getty

Als erster ranghoher polnischer Politiker hat sich Präsident Bronislaw Komorowski zu den Boykottaufrufen bei Spielen der Europameisterschaft in der Ukraine geäußert.

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"Im Vergleich zu der Situation in der Ukraine sind die Forderungen nach einem Boykott unangemessen", sagte Komorowski in einem Interview des polnischen Fernsehsenders "TVP1".

Er erinnerte daran, dass es bisher nur bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 und Peking 2008 zu Boykottaufrufen kam.

"Diese waren jedoch dem Einmarsch der Russen in Afghanistan und den brutal niedergeschlagenen Freiheitsbestrebungen der Tibeter geschuldet, wo es zu Blutvergießen und Massenverhaftungen kam", erklärte Komorowski. "Dies ist in der Ukraine aber nicht der Fall."

Mögliche politische Auswirkungen

Zudem mahnte Komorowski, dass der Boykott die Annäherung der Ukraine an den Westen stoppen könnte.

Polen ist gemeinsam mit der Ukraine EM-Gastgeber. Wegen der umstrittenen Haftstrafe von Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko fordern viele deutsche und europäische Politiker einen Boykott des Turniers in der Ukraine.

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