EM

Sechs Könige, zwei Verlierer, ein Pass-Gott

Von SPOX
Nicht nur Halbfinalisten in der Top-Elf des Viertelfinals
© spox

Die Halbfinals der Europameisterschaft stehen! Die SPOX-Top-11 wird fast zwangsläufig von den Gewinnern der Viertelfinals bestimmt, nur zwei besonders widerspenstige Tschechen mogeln sich mit in die Formation. Auffällig: Erstmals findet sich kein deutscher Innenverteidiger in der Top-11 wieder, dafür aber mit Sami Khedira und Mesut Özil die beiden Königlichen beim DFB-Team. Stark: Real Madrid stellt vier weitere Spieler. Auch mit dabei: Italiens Pass-Gott.

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Petr Cech (Tschechien): Am Kapitän der Tschechen lag es wirklich nicht, dass der Vize-Europameister von 1996 die Heimreise antreten musste. Strahlte über die gesamte Spielzeit eine unglaubliche Ruhe aus und brachte die Portugiesen fast 80 Minuten lang zur Verzweiflung. Lenkte mit den Fingerspitzen Ronaldos Freistoß an den Pfosten und reagierte nur wenige Momente später auch gegen Moutinhos Fackel aus 20 Metern blitzschnell.

Pepe (Portugal): Ließ den Tschechen gemeinsam mit Bruno Alves nur in Halbzeit eins ein wenig Platz im Verteidigungszentrum. Ansonsten waren Baros und Co. völlig abgemeldet. Vor allem Pepe überzeugt erneut mit seiner unglaublichen physischen Präsenz und war auch als Antreiber im Spielaufbau der Portugiesen mit 68 Ballkontakten immer wieder aktv.

Sergio Ramos (Spanien): Einer der wichtigsten Gründe, weshalb das gefürchtete Angriffsduo der Franzosen, Benzema und Ribery, nie zur Entfaltung kam. Ramos gewann starke 78 prozent seiner Zweikämpfe und brachte 93 Prozent seiner Pässe an den Mann. Wirkte unglaublich spritzig und konnte durch gute Antizipation Angriffe der Franzosen immer wieder im Keim ersticken.

Jordi Alba (Spanien): Hatte gegen eine der defensivsten rechten Außenbahnen der französischen Turniergeschichte (Reveillere, Debuchy) wenig Abwehrarbeit zu verrichten und konnte sich so unentwegt in den Angriff der Spanier einschalten. Unwiderstehlicher Antritt gegen Debuchy vor dem Tor des Tages , den er mit einer zielgenauen Flanke auf Xabi Alonso krönte.

Sami Khedira (Deutschland): Sehr starke erste Halbzeit, mit dynamischen Wegen bis in die Spitze und gelungenen Balleroberungen. Die erste führte gleich zu seiner Auswechslung, als ihn Samaras voll am Schienbein traf. Ging aber weiter, was sich als Glücksfall für das deutsche Offensivspiel herausstellen sollte. Seine Energie fing Schweinsteigers schwächere Leistung mit auf. Spekulierte beim 2:1 gut und traf den nicht einfach zu nehmenden Ball optimal.

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Xabi Alonso (Spanien): Glänzende Vorstellung im Jubiläumsspiel. Stark in der Balleroberung, sicheres Passspiel, hohes Laufpensum. Wechselte sich meist mit Xavi ab, den ersten Ball aus der Viererkette abzuholen. Die Krönung: Doppeltorschütze!

Petr Jiracek (Tschechien): Unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld der Tschechen. Eroberte hinten die meisten Bälle und war vorne neben Pilar der gefährlichste Mann im Bilek-Team. Musste nach rund einer Stunde seinem ungemein aufwendigem Spiel etwas Tribut zollen, steckte aber zu keiner Zeit auf.

Andrea Pirlo (Italien): Kein Spieler auf der Welt spielt so perfekte, so geniale Pässe wie der 33-jährige Pirlo. Er ist Italiens Seele, er ist Italiens Herz. Sein Elfmeter bei Rückstand? Provokant - aber erfolgreich. Pirlo war nie besser als bei dieser EM.

Mesut Özil (Deutschland): Startete gut in die Partie, war sofort viel in Bewegung und wählte die richtigen Räume. Rochierte auch viel auf die Seitenlinien. Von dort zog er sein Tempo auf oder passte die Kugel in die Tiefe. Zudem mit beinahe zwei Torvorbereitungen und einer guten Chance nach einem herrlichen Solo.

Cristiano Ronaldo (Portugal): Ließ sich in der Anfangsphase nahezu komplett von Tschechiens Gebre Selassie aus dem Spiel nehmen, um dann auf beeindruckende Art und Weise den Schalter umzulegen. Jeder Angriff lief über Portugals Hoffnungsträger, der gleich zweimal am Aluminium scheiterte. Der Lohn für seine Arbeit: der Siegtreffer, der Portugal ins Halbfinale brachte.

Mario Balotell (Italien): Für den England-Legionär ein besonderes Spiel und zeigte dies in jeder Minute der Partie. Sehr auffällig, sehr lebendig und immer gefährlich mit zahlreichen Abschlüssen. Nur sein Abschluss war unglücklich, vergab einige gute Möglichkeiten, was die überragende Gesamtvorstellung trübte. Trotz der fehlenden Fortune vor dem Tor schnappte er sich den ersten Elfmeter, ging sogar etwas Risiko und verwandelte sicher.

EM 2012 - Der Spielplan

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