Dass er nicht für die WM 2014 nominiert wurde, sei "in meiner Karriere mit Sicherheit der schwierigste Moment" gewesen: "Ich hatte es im Vorfeld aber schon geahnt, da ich von zwölf Monaten sieben bis acht Monate verletzungsbedingt nicht spielen konnte. Wenn du aber zuvor sieben Jahre immer Teil der Mannschaft warst und dann wegen Verletzungen die WM in Brasilien nicht spielen kannst, ist das natürlich hart."
Sein Wechsel vom AC Florenz zu Besiktas Istanbul sei nun auch vom Ziel EM motiviert gewesen: "Ich brauchte einfach im Hinblick auf die EM jetzt einen Schnitt", sagte Gomez: "Ich brauchte eine neue Herausforderung. Ich will mich über gute Leistungen, die ich hier bringe, für die Nationalmannschaft empfehlen."
Mit Bundestrainer Joachim Löw habe er sich vor seiner Entscheidung aber nicht ausgetauscht, erzählte der frühere Bundesliga-Torschützenkönig. "Jogi Löw wird sich meine Spiele anschauen, und entscheidend ist dann, wie ich mich präsentiere."
Verständnis für Kritik an Wechsel
Verständnis hat der frühere Stuttgarter und Münchner Stürmer dafür, dass Kritiker ihm vorwerfen, der Wechsel in die Türkei sei ein Rückschritt.
"Ich weiß natürlich, dass die türkische Liga nicht das Niveau der Bundesliga, der italienischen, spanischen oder englischen Liga hat", erklärte er: "Wenn man das von außen betrachtet, ist es natürlich ein Rückschritt von Bayern München zu Florenz, und dann von dort in die türkische Liga zu gehen. Jeder hat das Recht, darüber zu sagen, was er möchte. Ich stehe zu 100 Prozent hinter dieser Entscheidung und habe sie ganz bewusst so getroffen."
Mit Besiktas wolle er Meister werden ("das ist nicht utopisch, sondern realistisch") und außerdem spiele er ja in der Europa League: "Und wenn ich dort gut spiele und Tore schieße, ist es zweitrangig, in welcher Liga ich spiele."
Mario Gomez im Steckbrief