EM

Spanien easy, Wahnsinn in Basel

Von SPOX
Andres Iniesta (l.) erzielte gegen die Slowakei das 2:0
© getty

Die Three Lions lösen das Ticket für die Euro in Frankreich. Rooney zieht dabei mit einer Legende gleich. Die Schweden verlieren Ibrahimovic, unterliegen in Russland und versauen so Österreich die vorzeitige EM-Quali. Spanien hat im Spitzenspiel mit der Slowakei überhaupt keine Probleme. Der Wahnsinn spielt sich in Basel ab.

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Gruppe C

Spanien - Slowakei 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Alba (6.), 2:0 Iniesta (30., FE)

Der amtierende Champion kann für die Europameisterschaft in Frankreich planen. Gegen die Slowakei wetzten die Spanier die Schmach der Hinspiel-Niederlage aus. Im Estadio Nuevo Carlos Tertiere in Oviedo ließen die Spanier den Gästen nicht den Hauch einer Chance.

Die Elf von Vicente Del Bosque - die mit Iker Casillas im Tor und Diego Costa in der Startformation und insgesamt zehn amtierenden Europameistern zu Beginn antrat - hatte bis zu 75 Prozent Ballbesitz und ließ die Slowakei nur ganz selten mitspielen.

Jordi Alba erzielte bereits in der 6. Minute die Führung per Kopf, David Silva hatte den Linksverteidiger mustergültig bedient. Noch vor der Pause wurde dann Diego Costa vom slowakischen Keeper Matus Kozacik gefällt. Andres Iniesta verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.

In der Folgezeit bestimmten die Gastgeber das Spiel und hatten noch einige gute Möglichkeiten, das Ergebnis dem Spielverlauf anzupassen, doch Costa, Silva und Co. vergaben die Chancen leichtfertig. Spanien liegt nun drei Spieltage vor Schluss punktgleich mit der Slowakei an der Tabellenspitze, die Ukraine hat drei Punkte Rückstand.

Luxemburg - Mazedonien 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Thill (90.+2)

Ukraine - Weißrussland 3:1 (3:0)

Tore: 1:0 Kravets (7.), 2:0 Yarmolenko (30.), 3:0 Konoplyanka (40, FE), 3:1 Kornilenko (62.)

Gruppe E

San Marino - England 0:6 (0:2)

Tore: 0:1 Rooney (13., FE), 0:2 Brolli (30., ET), 0:3 Barkley (46.), 0:4 Walcott (68.), 0:5 Kane (77.), 0:6 Walcott (78.)

England wurde von Anfang an seiner Favoritenrollen gerecht und begann die Partie sehr druckvoll dominant. Bereits nach 13 Minuten gingen die Three Lions durch einen souverän verwandelten Foulelfmeter von Kapitän Wayne Rooney in Front. Der 29-Jährige zog durch seinen 49. Treffer für die Nationalmannschaft auf Platz eins der ewigen Torschützenliste und dort mit Legende Sir Bobby Charlton gleich.

Die hoffnungslos unterlegenen Hausherren machten sich die Aufgabe dann selbst noch schwieriger: Nach einer fein geschlagenen Flanke von Luke Shaw vom linken Flügel war es nicht der einköpfbereite Rooney, sondern Verteidiger Cristian Brolli, der den Ball in die eigenen Maschen lenkte. Fortan bestimmte der Tabellenführer das Spielgeschehen deutlich und hatte zur Halbzeit 72 Prozent Ballbesitz.

15 Sekunden waren in Durchgang zwei gespielt, als der Ball erneut im Netz von San Marinos Torhüter Aldo Simoncini zappelte. Alex Oxlade-Chamberlain flankte von der rechten Torauslinie in den Fünfmeterraum. Ohne Probleme konnte der dort positionierte Ross Barkley zu seinem ersten Länderspieltor einnicken. Die Three Lions gaben sich auch in der Folge keine Blöße, erhöhten durch den ersten Ballkontakt des kurz zuvor eingewechselten Theo Walcott auf 4:0 (68.).

Der Klassenunterschied wurde immer deutlicher, je länger das Spiel dauerte. Und so sah Englands Nationaltrainer Roy Hodgson, wie seine Schützlinge in der Schlussphase binnen zwei Minuten auf 6:0 erhöhten. Youngster Harry Kane (77.) und zum zweiten Mal Walcott (78.) trugen sich noch in diesem ungleichen Duell in die Torschützenliste ein.

England führt nun mit der Optimalausbeute von 21 Punkten aus sieben Spielen die Tabelle souverän an und kann nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden. Den Three Lions ist die EM-Qualifikation damit sicher.

Schweiz - Slowenien 3:2 (0:1)

Tore: 0:1 Novakovic (45.), 0:2 Cesar (48.), 1:2 Drmic (80.), 2:2 Stocker (85.), 3:2 Drmic (90.+3)

Die Schweizer, bei denen Hitzfeld-Nachfolger Petkovic überraschend auf Gökhan Inler im zentralen Mittelfeld verzichtete, benötigten einen Dreier gegen den direkten Konkurrenten um Platz zwei und begannen auch dementsprechend druckvoll. Bereits in der zehnten Minute hatten die Eidgenossen die erste dicke Kopfballmöglichkeit durch Timm Klose, aber der Ball segelte knapp am slowenischen Gehäuse vorbei. In der 22. Minute schießt Klose nach einem Lichtsteiner-Freistoß aus kurzer Distanz erneut nur Slowenien-Keeper Samir Handanovic an.

Die Schweizer dominierten in einer rassigen ersten Halbzeit die Slowenen über weite Strecken, wurden aber kurz vor der Pause ganz kalt erwischt. Fabian Schär vertändelt den Ball auf der rechten Seite, Josip Ilicic schnappt sich die Kugel und bedient in der Mitte den Ex-Kölner Milivoje Novakovic, der eiskalt zur Führung für die Slowenen einnetzt. Der nächste Paukenschlag dann kurz nach der Pause: Nach einer Ecke lässt Klose Bostjan Cesar zu viel Platz, der zum 2:0 für die Slowenen einnickt.

In der Folge versuchte die Nati zwar alles, machte sich durch viele Fehler und Unkonzentriertheiten das Leben aber selber schwer. Trotzdem gelang in der 80. Minute der Anschlusstreffer durch den eingewechselten Josip Drmic. Keine vier Minuten später konnte Valentin Stocker nach Vorarbeit von Xherdan Shaqiri sogar noch den Ausgleichstreffer erzielen.

Doch ein Punkt war den Schweizern noch zu wenig, sie belagerten fortan den slowenischen Strafraum und drängten auf die Führung. In der vierten Minute der Nachspielzeit dann der Paukenschlag: Nach einem Getümmel im Strafraum kommt erneut Drmic zum Abschluss und schießt die Schweiz zum viel umjubelten Führungstreffer - anschließend explodierte der Basler St.-Jakobs-Park.

Estland - Litauen 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Vassiliev (71.)

Gruppe G

Österreich - Moldawien 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Junuzovic (52.)

Etwas mehr als 50 Minuten mussten die österreichischen Fans ihre Geduld bewahren, dann sorgte Zlatko Junuzovic per Abstauber nach einem Schussversuch von David Alaba, den Gäste-Kepper Ilie Cebanu nur nach vorne prallen lassen konnte, für das erlösende 1:0 der Hausherren (52.).

Zuvor verteidigte Moldawien mit Mann und Maus das eigene Tor und ließ sich auch bei Einwürfen oder Abstößen äußerst viel Zeit. Gute Chancen auf Seiten Österreichs waren in der Folge Mangelware, lediglich Marko Arnautovic hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff die Führung auf dem Fuß. Der Treffer des Offensivspielers wurde jedoch von Schiedsrichter Aleksandar Stavrev aus Mazedonien fälschlicherweise aberkannt.

Auch nach der Führung präsentierten sich die Hausherren überlegen, verpassten jedoch gleich mehrfach die vorzeitige Entscheidung. Durch den 1:0-Erfolg führt das Team von Trainer Marcel Koller die Gruppe G mit 19 Punkten an, es folgen Schweden mit 12 Zählern sowie Russland mit elf.

Russland - Schweden 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Dzyuba (38.)

Sollte es mit dem zweiten Tabellenplatz für die Russen klappen, musste gegen den direkten Konkurrenten dringend ein Sieg her. Dementsprechend offensiv ging das Team von Leonid Slutskiy die Partie an, ohne dabei eine insgesamt kompakte Defensive außer Acht zu lassen. An der Pausenführung durch Artem Dzyuba, der nach Zuspiel von Igor Smolnikov erfolgreich war, gab es in Moskau deshalb auch keine Zweifel.

Die Schweden präsentierten sich vor allem im ersten Durchgang komplett harm- und ideenlos, auch Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic konnte keine Akzente setzen und stand eigentlich nur zweimal im Mittelpunkt. Zum einen, als er von Alan Dzagoev rüde von den Beinen geholt wurde und zum anderen, als sein Treffer in der 23. Minute wegen eines Stürmerfouls aberkannt wurde.

Zur Pause blieb der Stürmer von PSG angeschlagen in der Kabine und die Skandinavier wurden prompt etwas aktiver, wobei der Leipziger Emil Forsberg nach einer guten Stunde die beste Chance vergab und nur das Außennetz traf. Aber auch die Gastgeber blieben weiterhin gefährlich und kamen ebenfalls zu einigen guten Gelegenheiten.

Nachdem Martin Olsson in der Schlussphase jedoch einen Ball von Aleksandr Kokorin für den bereits geschlagenen Andreas Isaksson auf der Linie klären konnte, blieb es am Ende beim knappen Sieg für die Sbornaja. Mit den drei Zählern rückt Russland bis auf einen Punkt an das Team von Erik Hamren heran und hat nach dem 1:1 im Hinspiel auch den Vorteil, den direkten Vergleich gewonnen zu haben.

Montenegro - Lichtenstein 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Beciraj (38.), 2:0 Jovetic (56.)

Die Qualifikation zur EURO 2016 im Überblick

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