Dass die Pressekonferenz am Freitagabend in Paris mit fast zweistündiger Verspätung begann, habe aber nichts mit der Bestätigung der 90-Tage-Sperre von UEFA-Präsident Michel Platini durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS am Morgen zu tun. Versicherte zumindest Generalsekretär Gianni Infantino. Das habe man lediglich "zur Kenntnis genommen".
Als relativ sicher darf jedoch die Einführung der Torlinientechnik gelten. "Der Trend ist dafür", sagte Infantino. Eine Entscheidung soll während der nächsten Sitzung im Januar getroffen werden. Verschiedene Unternehmen haben bereits Technologien vorgeschlagen. Die Frage scheint nur noch, welches von ihnen bei der EURO den Schiedsrichtern dabei helfen darf, Tor von Nicht-Tor zu unterscheiden.
Als größeres Problem sieht die UEFA die Einführung der Technik in ihren Klub-Wettbewerben Champions League und Europa League an. "80 Spielorte in ganz Europa werden betroffen sein", sagte Infantino und gab zu bedenken, dass wir "bisher erst vier Länder haben, die sie nutzen. (Darunter Deutschland, d. Red.) Das ist eine logistische Frage." Und eben auch eine der Kosten.
Sicherheit im Mittelpunkt
Noch nichts Konkretes brachte die Mammutsitzung im Blick auf die Sicherheit. Klar ist jedoch, dass das Thema noch stärker in den Fokus rücken wird. "Wir alle arbeiten daran, dass die Sicherheit, die ja schon prioritär ist, noch prioritärer wird", erklärte Infantino mit Blick auf die Terror-Anschläge von Paris. EM-Organisationschef Jacques Lambert erklärte derweil, "dass wir seit dem 13. November eine Reihe von Sitzungen abgehalten haben, um aus den Ereignissen zu lernen".
Es bestehe ein "enger Kontakt" mit Innenministerium, mit der Polizei in Paris und mit den Sicherheitsverantwortlichen. "Wir haben mit den Staatssicherheitsdiensten kooperiert", sagte Lambert: "Dringlich war es noch nicht. Unsere Veranstaltung findet erst in sechs Monaten statt. Wir gehen mit Ruhe und methodisch vor. Deshalb haben wir noch keine präzisen Maßnahmen beschlossen."
Festgehalten werden soll in jedem Fall an den Fanzonen. "Wir hatten am 24. November eine Sitzung mit den Verantwortlichen der Spielorte", sagte Lambert: "Da wurde gewünscht, dass die Fanzonen beibehalten werden. Man hat es lieber, die Fans zusammenzuziehen, als dass sie überall sind. Dann könnte die Sicherheit weniger garantiert werden." Das ganze Sicherheitskonzept werde aber "noch einmal überprüft" werden. Auf die Frage, wer die Zusatzkosten zahlen soll, der Staat, die UEFA oder das OK, wich Lambert aus: "Uns fehlen noch die Zahlen von den Städten. Solange wir keine Zahlen haben, haben wir keine Grundlage zu prüfen, wer was bezahlt."
Mehr Geld für mehr Teams
In jedem Fall wird das Turnier für die erstmals 24 Teilnehmer finanziell attraktiver. Insgesamt schüttet die UEFA 301 Millionen Euro aus. 2012 waren es noch 196, vier Jahre davor 108. "Es sind natürlich auch mehr Teams", sagte Infantino. Doch auch die mögliche Höchstsumme pro Team steigt von 23,5 auf 27 Millionen Euro.
Zusammen setzt sich diese aus einem Antrittsgeld von acht Millionen Euro, einer Million pro Vorrundensieg beziehungsweise 500.000 Euro bei einem Unentschieden sowie Sonderprämien für das Erreichen der weiteren Runden: 1,5 Millionen für das Achtelfinale, weitere 2,5 für das Viertelfinale und vier für die Vorschlussrunde. Der Turniersieger bekommt noch einmal acht Millionen Euro.
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