"Zum einen bin ich kein nachtragender Mensch, zum anderen bin ich auch niemand, der die Schuld bei anderen sucht. Er konnte nichts dafür, dass ich in Florenz so lange verletzt war", sagte der Stürmerstar von Besiktas Istanbul im Interview mit dem Playboy-Magazin.
Nach seiner unfreiwilligen Zuschauerrolle bei Deutschlands WM-Triumph vor zwei Jahren geht Gomez mit seiner erfolgreichen Rückkehr in die Nationalmannschaft demütig um und ist für das bevorstehende EM-Turnier umso motivierter. "Mir geht es darum, dass wir Europameister werden. Und wenn ich am Ende nur drei Minuten dazu beigetragen habe, dann bin ich happy", sagte der 30-Jährige.
"Kann eigenes Leben führen"
Durch seine Entwicklung geht Gomez auch entspannter mit Kritik um als früher. "Ganz viele Jahre habe ich gedacht, ich muss es allen recht machen. Das ist vorbei. Fußball ist Gesellschaftssport, und jeder hat das Recht, mich auch doof zu finden", meinte der ehemalige Bundesliga-Star des VfB Stuttgart und von Bayern München.
Mit seiner Laufbahn ist Gomez auch ohne den Ruhm von Superstars wie Lionel Messi, Neymar (beide FC Barcelona), Cristiano Ronaldo (Real Madrid) oder Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain) zufrieden.
"Ich würde meine Karriere nie eintauschen wollen mit einem dieser Jungs. Die sind brillant, die verdienen unfassbar viel Geld, und es gibt Millionen, die nichts lieber täten, als in ihre Rollen zu schlüpfen. Aber ich weiß eben auch, dass zum Beispiel Ibrahimovic in Paris nicht einen Schritt vor die Tür setzen kann. Dann bin ich lieber der Mario, der bei Besiktas spielt. Ich kann unbehelligt zum Essen gehen, in Urlaub fahren, ein eigenes Leben führen."
Mario Gomez im Steckbrief