One shot, one opportunity

SPOX
24. Juni 201616:22
England, Kroatien, Island, Spanien - wer steht wo im Power-Ranking?getty
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Ein Schuss von Ivan Perisic katapultiert die Kroaten im Power-Ranking auf Rang eins. Nun ist plötzlich die Möglichkeit da, auch aufgrund des Turnierbaums. Doch wo landen Deutschland, Spanien, Frankreich und Co.?

16. Nordirland

Die Ergebnisse der Vorrunde: Polen (0:1), Ukraine (2:0), Deutschland (0:1)

Der schwerste Weg ins Finale: Wales, Belgien, Kroatien

Die EM ist für die Nordiren schon jetzt ein voller Erfolg. Das erste EM-Tor der nordirischen Geschichte durch Gareth McAuley ist allerdings so ziemlich das Einzige, das sportlich auffiel. Selbst die Will-Grigg-Fangesänge stellten den historischen Wert dieses Ereignisses in den Schatten.

In den drei Gruppenspielen schoss die Elf von Michael O'Neill sage und schreibe acht Mal auf den gegnerischen Kasten. Nahezu in jeder Offensivdisziplin waren die Nordiren ihren Gegnern stets unterlegen. Man könnte meinen, der Weltranglisten-25. sei aufgrund der Defensivkunst ins Achtelfinale gekommen.

Doch auch hier spricht die Statistik gegen die Männer von der Halbinsel. Gegen alle Gruppengegner wies Nordirland die schlechtere Zweikampfquote auf. Letzten Endes ist das Weiterkommen von Evans und Co. dem neuen Modus und dem Unvermögen der Ukrainer geschuldet. Gegen Wales wird da nicht viel zu holen sein. Dennoch sind sie - vor allem dank ihrer Fans - eine Bereicherung für die EM.

15. Slowakei

Die Ergebnisse der Vorrunde: Wales (1:2), Russland (2:1), England (0:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Deutschland, Spanien, Frankreich

Die Slowaken besiegten vor der EM Deutschland und starteten so mit einigen Erwartungen nach Frankreich. Wirklich überzeugen konnte das Team allerdings nicht, trotz ordentlichem Personal und dem herausstechenden Marek Hamsik. Der Sieg gegen biedere Russen darf ihnen durch zwei sehenswerte Tore anerkannt werden, das Unentschieden gegen England allerdings war angesichts der britischen Chancenverwertung durchaus glücklich.

Doch das wirklich größte Problem, das die Slowaken haben, ist Rang drei in der Gruppe B. Dadurch rutschten die Osteuropäer in die beinharte rechte Seite des Turnierbaums und sehen sich nun mit den Top-Favoriten konfrontiert. Schlägt man den Weltmeister, könnte der Europameister warten, nur um dann gegen die Gastgeber ran zu müssen.

Immerhin: Dementsprechend niedrig sind die Erwartungen. Und die Slowakei gefällt sich in der Rolle als Underdog. Vielleicht ist ja wieder eine Überraschung drin gegen Deutschland. Erfahrung hat man schließlich.

14. Irland

Die Ergebnisse der Vorrunde: Schweden (1:1), Belgien (0:3), Italien (1:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Frankreich, England, Deutschland SPOX

Die Iren stehen zwar mit dem Sieg gegen Italiens B-Elf im Achtelfinale, werden dort aber mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen den Gastgeber ausscheiden. Der Spielstil der Iren ist seit Jahren bekannt wie ein bunter Hund. Jedes Spiel gleicht einer Abwehrschlacht, was durchaus unangenehm für den Gegner sein kann.

In der Offensive ist die Mannschaft von Martin O'Neill jedoch schlichtweg nicht präsent. Acht Torschüsse in drei Partien sprechen für sich. Immerhin stimmt die Effektivität. Gegen offensiv ausgerichtete Belgier griff die Philosophie der Iren überhaupt nicht. Überforderung ist das richtige Stichwort. Ähnliches erwartet die Fans der grünen Insel wohl im Achtelfinale gegen die Franzosen.

13. Island

Die Ergebnisse der Vorrunde: Portugal (1:1), Ungarn (1:1), Österreich (2:1)

Der schwerste Weg ins Finale: England, Frankreich, Deutschland

Wer nach den Europameistern der Herzen sucht, hat sie in Island schon gefunden. Egal welcher Herkunft, die Österreicher mal ausgenommen, der durchschnittliche EM-Fan ist irgendwie für Island. Das liegt nicht nur an den großartigen Fans und dem San-Marino-Glamour, das Island als krasser Außenseiter irgendwie ausstrahlt, sondern auch an einer Mannschaft, die jede Promille ihres Könnens auf den Platz wirft.

Klar ist Island spielerisch unterlegen. Klar hat Island einen ganz schwierigen Weg vor sich, wenn sie weiterkommen wollen. Doch das Team tritt geschlossen auf und sammelte so gute Ergebnisse in der Gruppenphase. Der Fußball sieht manchmal etwas holprig aus, steht hinten aber durchaus sicher und irgendwie findet der Ball den Weg schon mal nach vorne. Dort zeigte sich Island bis jetzt eiskalt.

Für die Außenseiter dreht sich erstmal alles nur um England. Dort wird wohl schon Schluss sein, aber dennoch war und ist das Team derzeit eine absolute Bereicherung für das gesamte Turnier.

12. Portugal

Die Ergebnisse der Vorrunde: Island (1:1), Österreich (0:0), Ungarn (3:3)

Der schwerste Weg ins Finale: Kroatien, Polen, Belgien

Die Portugiesen zählen alleine schon wegen Cristiano Ronaldo zu den Teams mit höherem Potenzial. Die Iberer konnten ihre Möglichkeiten bisher allerdings nur in geringfügigem Maße ausschöpfen.

Drei Unentschieden und dem großzügigen Turniermodus ist es zu verdanken, dass sich Portugal nun dem ersten Brocken in den Weg stellen darf. Das Spiel der Portugiesen hatte bisher Licht und Schatten. Nani ist die personalisierte Achterbahnfahrt und spiegelt die Leistungsschwankungen seines ganzen Teams wieder.

Dennoch zeigte die Santos-Elf im Großen und Ganzen, zu was sie im Stande ist. Das größte Problem ist wohl die Chancenauswertung. Von insgesamt 70 Schüssen in Richtung Tor fanden schließlich nur vier den Weg ins Netz. Das können sich CR7 und Co gegen kompakte Kroaten nicht leisten. Ist diese Hürde genommen, erscheint der Weg ins Finale allerdings vergleichsweise leicht.

11. Ungarn

Die Ergebnisse der Vorrunde: Österreich (2:0), Island (1:1), Portugal (3:3)

Der schwerste Weg ins Finale: Belgien, Wales, Kroatien

Als Gruppendritter hinter Nordirland und Rumänien zog Ungarn in die Endrunde der Euro 2016 ein. Die Erwartungen waren dementsprechend gering, wurden aber weit übertroffen. Eindruck hinterließ vor allem der klare und völlig verdiente Sieg über Österreich, doch auch das 3:3 gegen Portugal hinterlegte die starke Moral und das nicht minder große Selbstbewusstsein des Teams.

Als Gruppenerster rutschte Ungarn gar in die leichtere Hälfte des Turniers. Allerdings geht es direkt gegen die Belgier und die sind dann doch noch ein Stückchen vor Ungarn anzusiedeln.

Dort werden Balazs Dzsudzsak und Co. definitiv eine sehr, sehr gute Leistung abrufen müssen. Die Gruppenphase hat gezeigt, dass das nicht unmöglich ist. Ungarn ist beherzt, kann aber auch spielerisch mit manchem Favoriten mithalten.

10. England

Die Ergebnisse der Vorrunde: Russland (1:1), Wales (2:1), Slowakei (0:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Island, Frankreich, Deutschland

Die Engländer zeigten in der Gruppenphase drei starke Spiele. Gegen die Slowakei und Russland fehlte die letzte Durchschlagskraft und sicherlich auch ein wenig Glück vor dem Tor. Gegen Wales kamen die Männer von Roy Hodgson nach dem bitteren 0:1 bärenstark zurück.

Dennoch ist die Favoritenrolle der Engländer etwas angekratzt. Die offensive Spielweise führte gegen die Slowaken und die Russen nur bis zu einem gewissen Grad. Oft fehlte den hoch stehenden Außenverteidigern einfach der Platz. Mit Vardy, Sturridge, Rashford und Wilshere hat England eine starke Ersatzbank, die schon zwei Mal positiv zum Tragen kam.

Die Three Lions treffen mit Island erneut auf einen defensiven Gegner. Danach warten womöglich Kaliber wie Frankreich und Deutschland. Das Zeug für den ganz großen Coup ist auf jeden Fall da. Bisher mangelt es den Engländern aber an der letzten Zielstrebigkeit.

9. Schweiz

Die Ergebnisse der Vorrunde: Albanien (1:0), Rumänien (1:1), Frankreich (0:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Polen, Kroatien, Belgien

Ein einziges Gegentor haben die Eidgenossen bisher in Frankreich hinnehmen müssen, das reichte für Platz zwei in der Gruppe hinter Frankreich. Offensiv war von den Schweizern auch was zu sehen, Torchancen gab es in allen drei Spielen genug. Allerdings war auch die Schweiz nicht in der Lage, diese vernünftig zu nutzen. Trainer Vladimir Petkovic tauschte das Personal in der Offensive aus, Besserung stellte sich nicht ein.

Die Schweiz baut also auf Kosten der Offensive eine starke, kompakte Defensive auf. Warum auch nicht? So kann man in einer K.o.-Phase weit kommen, speziell wenn man sich die möglichen Gegner auf dem Weg ansieht. Ruft die Nati ihr großes Potenzial ab, müssen sie sich nicht vor Kroatien oder Belgien verstecken.

8. Wales

Die Ergebnisse der Vorrunde: Slowakei (2:1), England (1:2), Russland (3:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Nordirland, Belgien, Kroatien

Gareth Bale befindet sich in Top-Form. Allein das ist schon ein großer Pluspunkt für die Waliser. Coach Chris Coleman stellte außerdem die Flexibilität seines Teams eindrucksvoll unter Beweis. Gegen England stand Wales tief und ließ die Three Lions kommen.

Die Russen überrannten die Drachen in einem Offensivspektakel. Das Tempo und die Mentalität machen die Waliser zu einem gefährlichen Gegner. Zudem ist der Weg ins Viertelfinale über Nordirland mehr als machbar.

Der ewige Zweifel, der der vergleichsweise schwachen zweiten Reihe hinter Bale und Ramsey zuzuschreiben ist, bleibt dennoch.

7. Italien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Belgien (2:0), Schweden (1:0), Irland (0:1)

Der schwerste Weg ins Finale: Spanien, Deutschland, Frankreich SPOXspox

Wie schnell sich die öffentliche Wahrnehmung ändern kann, mussten die Italiener am eigenen Leib erfahren. Als dieses Mal relativ chancenlose Rentnertruppe verschrien, stellte das Team von Antonio Conte gleich in seinem ersten Spiel der EM die Weichen in die andere Richtung. Der hoch verdiente Sieg gegen ein stark eingeschätztes Belgien brachte neue Stimmen aus der Presse und damit auch gleich eine neue Rolle.

Italien ist jetzt wieder Favorit. Nicht Top-Favorit, aber auf jedem Fall im engeren Kreis anzusiedeln. Der knappe Sieg über Schweden bewies die defensive Sicherheit der Italiener, der späte Treffer dann die Abgebrühtheit der alternden Stars auf dem Rasen. Die Niederlage gegen Irland muss dann angesichts des bereits feststehenden Gruppensiegs anders bewertet werden.

Conte ruhte dafür aber seine Schlüsselspieler aus, ging einigen Gelbsperren aus dem Weg und hat so im Achtelfinale alle Asse im Ärmel. Diese wird er jedoch auch brauchen, geht es doch gegen Spanien. Der Weg, der auf Italien wartet ist hart. Brutal hart. Rein theoretisch geht es gegen Spanien, Deutschland und schließlich Frankreich.

6. Polen

Die Ergebnisse der Vorrunde: Nordirland (1:0), Deutschland (0:0), Ukraine (1:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Schweiz, Kroatien, Belgien

Die Polen bestechen bis dato vor allem durch ihren Minimalismus. Nur sieben Mal schossen Lewandowski und seine Kollegen aufs gegnerische Gehäuse. Daraus entsprangen aber sieben Punkte. Glik und Pazdan räumen in der Innenverteidigung alles ab.

Aus der gesicherten Defensive agiert Krychowiak als Spielmacher. Vor allem die rechte Seite mit Blaszczykowski und Piszczek funktioniert einwandfrei bei den Polen. Und vorne lauern mit Lewy und Milik keineswegs Anfänger.

Die Zweikampfquote der Nawalka-Elf übermannte schließlich auch das DFB-Team. Das Spiel gegen Deutschland stellte zudem die Vielseitigkeit der Polen unter Beweis. So müssen sich auch die Favoriten vor der Konterstärke der Rot-Weißen in Acht nehmen. Die Schweiz ist auf jeden Fall zu schlagen. Dann ist alles offen.

5. Spanien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Tschechien (1:0), Türkei (3:0), Kroatien (1:2)

Der schwerste Weg ins Finale: Italien, Deutschland, Frankreich

Ein einziges Tor macht in diesem Ranking den großen Unterschied für Spanien. Hätte Perisic nicht getroffen, würde man jetzt vielleicht darüber diskutieren, ob es überhaupt eine Mannschaft gibt, die die Iberer stoppen kann. Die Antwort ist einfach: Ja, die gibt es. Mehrfach. Kroatien machte vor, wie es gehen kann und überraschte schludrige Spanier mit schnellem Konterfußball und durchaus riskantem Pressing.

So verlor der Titelverteidiger, rutschte auf Rang zwei und damit mitten hinein ins Schlamassel. Nun warten statt Portugal, Wales oder Belgien echte Brocken auf dem Weg ins Finale. Die sollten für Spanien in guter Form nicht unschlagbar sein, doch nun kann jede schlechte Aktion direkt das Aus bedeuten. Dafür muss Spanien Unsicherheiten wie gegen Kroatien abstellen.

Rein vom Personal her hat Vicente del Bosque aber natürlich eine der besten Mannschaften des Turniers an der Hand. Wer Koke oder Thiago auf der Bank sitzen lassen kann, hat ohne Frage einiges in der Hinterhand. Und eigentlich stimmten ja auch die Ergebnisse, Tschechien und vor allem die Türken hatte nicht viel zu melden.

4. Belgien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Italien (0:2), Irland (3:0), Schweden (1:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Ungarn, Wales, Kroatien

Die Belgier haben sich nach der 0:2-Auftaktniederlage gegen Italien geschüttelt und ihren Stellenwert als offensichtlicher Geheimfavorit unterstrichen. Gerade die Passsicherheit macht die Roten Teufel so stark. Auf diesem Fundament stehen Einzelkünstler wie De Bruyne und Hazard, die zudem im Umschaltspiel bei Ballgewinn eine echte Waffe darstellen.

Das kreative Kombinationsspiel, das man von Belgien eigentlich gewohnt ist, blitzte jedoch nur vereinzelt auf. Lässt man dem Team von Marc Wilmots allerdings Platz, wird es gefährlich. Eine weitere Schwachstelle könnte die Innenverteidigung sein.

Vermaelen und Alderweireld können den Ausfall von Kompany bisher nur bedingt kompensieren. Die Zweikampfstärke der beiden Innenverteidiger war in der Gruppenphase alles andere als wettbewerbsfähig. Für Belgien spricht der vergleichsweise leichte Weg ins Finale.

3. Deutschland

Die Ergebnisse der Vorrunde: Ukraine (2:0), Polen (0:0), Nordirland (1:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Slowakei, Spanien, Frankreich

Bis hierhin ist es ein fast typisches Turnier für Deutschland. Guter Auftaktsieg, schwaches zweites Spiel, Zittern im dritten Spiel aber letztlich weiter. Dazu: Führungsdebatte, Rechtsverteidigerwechsel - wen erinnert das nicht an die WM 2014? Damals feierte das DFB-Team anschließend den großen Triumph und wurde Weltmeister.

Vom Europameistertitel sind Joachim Löw und Co. derzeit allerdings noch weit entfernt. Der Weg ins Finale ist hart, darf aber natürlich für ein Team wie Deutschland keine Ausrede sein. Sorgen macht vielmehr das fehlende Tempo im Offensivspiel, wenn auch das knappe 1:0 über Nordirland schon richtige Ansätze zeigte.

Auch Deutschland wird sich steigern müssen, ist aber ungeschlagen und stellte bisher eine tadellose Defensive. Somit ist das DFB-Team auf einem guten Weg, im Nachbarland den nächsten Titel einzusammeln. Wenn denn alles so klappt, wie es soll. Im Viertelfinale wartet so oder so ein Angstgegner - Spanien oder Italien.

2. Frankreich

Die Ergebnisse der Vorrunde: Rumänien (2:1), Albanien (2:0), Schweiz (0:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Irland, England, Deutschland

Mit den Fans im Rücken wird Frankreich seiner Favoritenrolle bisher gerecht. Der zum Heilsbringer auserkorene Pogba erhält mehr als nur Unterstützung vom überragend aufspielenden Payet.

Als Problemzone wurde schon vor Turnierbeginn die Innenverteidigung ausgemacht. Rami wackelt in der Tat hier und da. Koscielny hingegen spielt ein überragendes Turnier.

Die verlässlich starke Schlussphase der Franzosen ist ein weiterer Faktor, der für den großen Traum vom "Finale chez soi" spricht. Die Equipe ist dank der Flexibilität im Offensivbereich (Coman, Martial, Gignac) immer für den Lucky Punch gut. Spätestens im Viertelfinale muss sich Frankreich aber gegen einen anderen Favoriten durchsetzen.

1. Kroatien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Türkei (1:0), Tschechien (2:2), Spanien (2:1)

Der schwerste Weg ins Finale: Portugal, Polen, Belgien

Huch. Kroatien? An Eins? Manch einer mag nun den Finger heben und auf verschwommene Wahrnehmung nach dem Sieg über Spanien hinweisen. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht, doch andererseits stehen auf der Habenseite Kroatiens gleich mehrere gute Argumente, warum das Team von Ante Cacic derzeit ein ganz heißer Tipp auf das Finale ist.

Die Kroaten gingen ungeschlagen durch die Gruppenphase und schlugen dabei neben der Türkei auch den Titelverteidiger. Das Spiel gegen Tschechien war schon so gut wie gewonnen, da sorgten Ausschreitungen der eigenen Fans auf der Tribüne plötzlich für Unruhe auf dem Spielfeld. Kroatien brach ein und musste gegen eigentlich weggesteckte Tschechen plötzlich zwei Gegentore hinnehmen.

Den größten Trumpf haben die Kroaten aber mit dem Turniermodus in der Rückhand. Durch den Gruppensieg sind sie den größten Konkurrenten enteilt und haben einen machbaren Weg vor sich. Mit Portugal wartet der schwierigste Gegner vielleicht schon im Achtelfinale, im Halbfinale droht Belgien. Aber wer Titelverteidigerbesieger ohne seine Leistungsträger Luka Modric und Mario Mandzukic ist, darf dort auch mal als Favorit gehandelt werden.

So bewertete SPOX

Um ein Power-Ranking aus den drei Faktoren mögliches Potenzial, erreichte Ergebnisse und dem noch kommenden Turnierverlauf zu erstellen, bediente sich SPOX einem Punktesystem. Höchstzahl ist immer die fünf, am niedrigsten die eins. Bei Punktgleichheit entschied der subjektive Eindruck der Redakteure über die letztendliche Platzierung.

So können Mannschaften wie Italien trotz hohem Potenzial und guten Ergebnissen aufgrund eines schweren Verlaufs bis ins Finale (Worst Case: Spanien, Deutschland, Frankreich) weit abrutschen.

PotenzialErgebnisseTurnierbaumGesamt
15. Nordirland1135
15. Slowakei2215
13. Irland2226
13. Island1326
10. Portugal4138
10. Ungarn2338
10. England4328
7. Schweiz3339
7. Wales2349
7. Italien4419
5. Polen34310
5. Spanien54110
1. Belgien43411
1. Deutschland54211
1. Frankreich54211
1. Kroatien44311