Viele, vor allem "kleine" Teams verteidigten "mit fünf Spielern und mit noch einmal vier Spielern davor. Ein Stürmer steht vorn allein im Angriff und wartet auf Bälle. Wenn dann auch noch ein Tor fällt, verdichtet sich das Ganze noch mehr", sagte Lehmann, der in Frankreich als Experte für die BBC arbeitet.
Eine fußballerische Revolution habe er bei der EURO bislang nicht gesehen, ergänzte er, "auch taktisch wird in den Spielen kaum etwas geboten". Immerhin: Die Kleinen hätten aufgeholt und spielten "von der Grundausrichtung her jetzt auch so wie die großen Nationen". Der einzige Unterschied sei, dass diese "mehr individuelle Klasse" besäßen.
Die Vielzahl an späten Treffern führte Lehmann darauf zurück, dass den Außenseitern nach 60 Minuten Vollgas die Luft ausgehe. Auch deshalb sieht er den Titelverteidiger sowie den Weltmeister weiter als die großen Favoriten.
"Spanien und Deutschland sind für mich die einzigen Mannschaften, die ein Ergebnis oder ein Spiel auch zu Ende kontrollieren können. Beide haben grundsätzlich ein sehr gutes Positionsspiel und lassen dabei auch den Ball gut zirkulieren", sagte er.
Jens Lehmann im Steckbrief