In seiner Kolumne für die Daily Mail schrieb der langjährige Verteidiger des FC Liverpool: "Meine Sicht auf den Nationalmannschaftsfußball war immer klar: Es sollten die Besten eines Landes gegen die Besten eines anderen Landes antreten. Daher habe ich immer Engländer (als Nationaltrainer, Anm. d. Red.) favorisiert. Aber man kann sich nicht beschweren, wenn die FA sich nun nach einem ausländischen Trainer umsieht. Wenn man das berücksichtigt, sollte man sich mit der Idee, Jürgen Klinsmann zu holen, beschäftigen."
"Er stand mit Deutschland im WM-Halbfinale und mit den USA im Halbfinale der Copa America. Und er kennt unseren Fußball", schrieb Carragher weiter. Klinsmann hatte als aktiver Profi unter anderem für Tottenham Hotspur gestürmt.
Auch Three-Lions-Kapitän Wayne Rooney hat sich zur Trainerfrage geäußert. "Ob es ein Engländer wird oder nicht, müssen wir abwarten. Natürlich wäre es ein Vorteil, wäre er Engländer. Doch wichtig ist nur, dass er der richtige Mann für den Job ist. Er muss die Voraussetzungen mitbringen und die richtigen Fähigkeiten haben."
Shearer nicht geeignet
Ob Alan Shearer über diese Fähigkeiten verfügt? Der Ex-Nationalspieler ist bisher nicht als großer Trainer in Erscheinung getreten, ihm werden aber gute Karten eingeräumt. Jamies Carragher hält davon nicht viel.
"Im Januar 2014 schrieb ich eine Kolumne, in der es um Roy Hodgson, David Moyes und Brendan Rodgers ging. Sie hatten damals die größten Jobs im englischen Fußball - England, Manchester United und Liverpool", so Carragher. "Ich sagte damals, sie müssten Erfolg haben, damit in der Zukunft britische Trainer in den Top-Positionen ihre Chancen erhalten. Das war nicht der Fall und nun kann man es der FA nicht übel nehmen, wenn sie sich im Ausland umsieht. Auch Alan Shearer kann das nicht. Er hat keine Zeit verloren, seinen Hut in den Ring zu werfen und Hodgson "taktisch unbeholfen" zu nennen."
Er schloss: "Shearers Patriotismus ist bewundernswert. Aber für einen erfolgreichen Trainer braucht es mehr als Patriotismus und Emotionen. Shearer sollte sich daran erinnern, dass er emotional reagierte, als Newcastle ihn 2009 rief und er es nicht schaffte, den Klub seines Herzens vor dem Abstieg zu retten."
Jürgen Klinsmann im Steckbrief